Der Danziger Jerzy Tarasiewicz, 83 Jahre alt, ist als Kind von Zwangsarbeitern auf einem Bauernhof bei Magdeburg geboren. Bogdan Bartnikowksi, heute 95, wurde nach dem Warschauer Aufstand zur Lagerarbeit in Auschwitz-Birkenau gezwungen. Die Ukrainerin Anastasiia Gulej floh vor der Zwangsarbeit, wurde gefasst und ebenfalls ins Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau gebracht. In wenigen Tagen wird sie 100 Jahre alt. Sie waren drei von rund einem Dutzend Holocaust-Überlebender aus Osteuropa, die für die Feier des 25-jährigen Bestehens der Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft am Dienstag den Weg nach Berlin auf sich genommen hatten.

Steinmeier: Entschädigung der NS-Zwangsarbeiter hat lange gedauert

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Sogar an so grausamen Orten wie Konzentrationslagern hat es Musik gegeben. Achtzig Jahre nach der Befreiung des nationalsozialistischen Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau untersuchen Forschende der Adam-Mickiewicz-Universität (AMU) im polnischen Poznan (Posen) und der Universität Bayreuth gemeinsam die Zusammenhänge zwischen Musik, Raum und Gewalt. Professor Anno Mungen, Leiter des Forschungsinstituts für Musiktheater in Bayreuth, erklärt im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd), welche Rolle die Musik in Auschwitz gespielt hat und was wissenschaftliche Erkenntnisse bewirken könnten.

Forschungsprojekt: Auch in Auschwitz gab es Musik

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Musik hatte in der NS-Zeit eine besondere Bedeutung, sogar in Konzentrationslagern. Sie war Ablenkung und Zeitvertreib für Täterinnen und Täter, ein Mittel des Widerstands für die Häftlinge sowie ein Folterinstrument, erzählt Professor Anno Mungen. Er ist Leiter des Forschungsinstituts für Musiktheater an der Universität Bayreuth, das derzeit zusammen mit der polnischen Adam-Mickiewicz-Universität (AMU) zur Musikpraxis in Auschwitz-Birkenau forscht.

Uni Bayreuth forscht zu Musik in Konzentrationslagern

Schamlos und zynisch: So bezeichnet das Auschwitz-Komitee eine geplante Auktion von Dokumenten von Opfern aus der NS-Zeit. Proteste höchster polnischer und deutscher Stellen verhinderten am Ende die Versteigerung.

Erleichterung über Absage von Auktion mit NS-Dokumenten

Schamlos und zynisch: So bezeichnet das Auschwitz-Komitee eine geplante Auktion von Dokumenten aus der NS-Zeit. Dokumente der Verfolgung gehörten den Familien und sollten nicht zum Handelsobjekt werden.

Auschwitz-Komitee protestiert gegen Auktion mit NS-Dokumenten

Auf dem Friedhof im sächsischen Ruppertsgrün im Landkreis Zwickau wird am 19. November eine Gedenktafel für ein NS-Opfer der sogenannten Todesmärsche von 1945 enthüllt. Dabei handelt es sich um den französisch-jüdischen Auschwitz-Häftling Ernest Smilowski, wie das Internationales Auschwitz Komitee am Donnerstag in Berlin mitteilte. Die Tafel werde seinen Namen tragen.

Gedenktafel für französischen Auschwitz-Häftling

Das Internationale Auschwitz Komitee fordert zum 87. Jahrestag der Reichspogromnacht am 9. November 1938 Solidarität mit den Holocaust-Überlebenden. Für diese sei der 9. November ein Tag des Gedenkens und ein Tag der Demokratie, sagte Exekutiv Vizepräsident Christoph Heubner am Samstag in Berlin: „Deshalb hoffen sie darauf, dass die große Mehrzahl der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland mit den Überlebenden und ihren Erinnerungen solidarisch ist und die Demokratie gegen die Attacken und Parolen rechtsextremer Populisten und Parteien stärkt und beschützt.“

Auschwitz-Komitee: Demokratie vor Attacken schützen

Leben

Deutschland

An diesem Freitag (7. November) beginnt in der Dokumentation Obersalzberg eine Fotoausstellung über das Konzentrationslager Auschwitz. Gezeigt werden Fotos von Tomasz Lewandowski, die sich mit der Architektur des ehemaligen Vernichtungslagers auseinandersetzen, teilte die Dokumentation Obersalzberg am Mittwoch mit. Die Sonderausstellung „Auschwitz – Architektur der Vernichtung“ dauert bis 26. April 2026.

Obersalzberg zeigt Fotoausstellung zur Architektur des KZ Auschwitz

Auschwitz – dieser Name gilt als Inbegriff für industriell begangenes Töten; er steht für eine Monstrosität, nach der es für den Philosophen Theodor W. Adorno „barbarisch“ wäre, weiter Gedichte zu schreiben. Allerdings: Laut einer Umfrage aus dem Frühjahr sagt der Name des größten <a href="https://www.evangelische-zeitung.de/zentrales-gedenken-an-befreiung-von-ns-konzentrationslager-auschwitz-2/">NS-Konzentrationslagers</a> jedem zehnten jungen Erwachsenen hierzulande nichts. <a href="https://www.evangelische-zeitung.de/nrw-zeigt-holocaust-zeitzeugen-als-ki-hologramme-in-essen/">Zeitzeugen</a> sterben, zuletzt die Tänzerin Ruth Posner oder <a href="https://www.evangelische-zeitung.de/neues-buch-ueber-margot-friedlaender-eine-stimme-fuer-das-leben/">Margot Friedländer</a>, die noch bei ihrem letzten öffentlichen Auftritt rief: „Seid Menschen!“.

Weniger Pathos und klarere Worte – das fordert Susanne Siegert. Ihre Aufklärungsarbeit über die NS-Zeit auf Social Media ist preisgekrönt. Von seriösen Institutionen wünscht sie sich mehr Präsenz.

Gedenken auf TikTok – Wenn alte Erinnerung junge Menschen erreicht

Die Stiftung Auschwitz-Komitee verleiht den Hans-Frankenthal-Preis am 30. Oktober (19 Uhr) in der Hamburger Staats- und Universitätsbibliothek an zwei Projekte. Er geht an die Herausgeberinnen und Herausgeber des Reports „Recht gegen Rechts“ sowie an Roman Knižka und das Bläserquintett OPUS 45 für ihr Projekt „Deutschland, siehst du das nicht?“, wie die Stiftung Auschwitz-Komitee am Dienstag mitteilte. Die Auszeichnung ist insgesamt mit 5.000 Euro dotiert.

Stiftung Auschwitz-Komitee verleiht Hans-Frankenthal-Preis 2025

In den idyllischen bayerischen Alpen planten die Nationalsozialisten den industriellen Massenmord. Das dokumentiert eine neue Fotoausstellung auf dem Obersalzberg. Sie zeigt auch, wie ambivalent die Moderne ist.

Dokumentation Obersalzberg zeigt Fotos aus Auschwitz

In der Diskussion über eine Brandmauer zur AfD hat das Internationale Auschwitz Komitee vor einer Zusammenarbeit mit rechtsextremistischen Parteien gewarnt. Die Auschwitz-Überlebende und Präsidentin des Komitees, Eva Umlauf, erklärte am Sonntag ohne die AfD explizit zu nennen: „Es liegt außerhalb meines Verständnisses und meiner Akzeptanz, dass in demokratischen Parteien eine Zusammenarbeit mit Parteien für möglich gehalten wird, die jener ekelhaften und tödlichen Ideologie nahe stehen, die meine Familie, Deutschland und Europa schon einmal in den Abgrund gerissen hat.“

Auschwitz-Komitee: Keine Zusammenarbeit mit rechtsextremen Parteien

Die Bildungsministerinnen und -minister wollen mit einem digitalen Projekt die Aufklärungsarbeit über den Nationalsozialismus in Schulen stärken. Im Rahmen der 5. Bildungsministerkonferenz stellten sie am Donnerstag in Berlin das Bildungsprojekt „Auschwitz. In front of your eyes“ vor, das eine digitale Live-Führung durch die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau ermöglicht, wie die Bildungsministerkonferenz mitteilte. Die Länder seien aufgerufen, das Angebot in die Curricula der Schulen zu integrieren und durch Förderprogramme sowie technische Unterstützung verfügbar zu machen.

Minister: Neues Digital-Projekt ermöglicht Klassen Auschwitz-Besuch

Immer weniger junge Menschen wissen über den Holocaust Bescheid. In einer neuen digitalen Auschwitz-Führung können sich Schüler nun mit den NS-Verbrechen beschäftigen – und mit Videos von Zeitzeugen.

Neue digitale Live-Führung durch Auschwitz-Birkenau für Schüler

Das Internationale Auschwitz-Komitee hat zum Jahrestag des Hamas-Terrors am 7. Oktober 2023 zur Solidarität mit den Holocaust-Überlebenden in Israel aufgerufen. Nach dem Wiederaufbau neuer Familien und den Jahren der Wiedergeburt des Landes „erlebten an diesem 7. Oktober viele von ihnen die brutale und demonstrative Abschlachtung von Familienmitgliedern und die Verschleppung ihrer Enkel oder Urenkelkinder durch die Geiselnehmer der Hamas“, erklärte das Komitee am Montag in Berlin. Viele Überlebende der Schoah lebten unter dem Terror ständiger Angriffe.

Auschwitz-Komitee: Holocaust-Überlebende leiden unter Hamas-Terror

Der Hans-Frankenthal-Preis 2025 geht an die Herausgeberinnen und Herausgeber des Reports „Recht gegen Rechts“. Für ihr Projekt „Deutschland, siehst du das nicht?“ erhalten Roman Knižka und das Bläserquintett OPUS 45 die Auszeichnung, wie die Stiftung Auschwitz-Komitee am Freitag mitteilte. Die mit insgesamt 5.000 Euro dotierte Auszeichnung wird am 30. Oktober in Hamburg verliehen.

Stiftung Auschwitz-Komitee vergibt Hans-Frankenthal-Preis 2025

Hamburg

Der erste Auschwitz-Prozess, dem sich fünf Folgeprozesse anschlossen, steht in einer Reihe mit anderen großen Prozessen zur Aufarbeitung der NS-Verbrechen: Den Nürnberger Prozessen gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Militärgerichtshof, die 1945 begannen, und dem Eichmann-Prozess in Jerusalem 1961. Der erste Auschwitz-Prozess fand vor 60 Jahren, am 20. August 1965, seinen Abschluss.

Der erste Auschwitz-Prozess

Jerusalem

Staatsanwaltschaft

Menschen aus vielen Teilen Europas und Namibia trafen sich in Polen, um über die Lehren aus Auschwitz zu sprechen – auch für heutige Kriege und Konflikte etwa in der Ukraine.

Auschwitz-Seelsorger: Solidarität mit Opfern Grundlage für Versöhnung

Bonn

Polen

Eva Umlauf (82), <a href="https://www.evangelische-zeitung.de/schoah-ueberlebende-und-cellistin-anita-lasker-wallfisch-wird-100/">Schoah</a>-Überlebende und Präsidentin des <a href="https://www.evangelische-zeitung.de/wie-die-nazis-im-kz-dachau-ihre-grausamkeit-perfektionierten-2/">Internationalen Auschwitz Komitees</a>, hat nach eigenem Bekunden nie darüber nachgedacht, sich ihre einst eintätowierte <a href="https://www.evangelische-zeitung.de/auschwitz-ueberlebender-weinberg-das-grauen-seit-80-jahren-im-kopf/">Häftlingsnummer</a> entfernen zu lassen. “Die ist ja auch in der Seele tätowiert. Das kriegt man nicht los”, sagte Umlauf in einem Interview der “Bunten”. Man könne das Äußere beseitigen, aber das Innere nicht. “Es ist in der Seele verkapselt. Man kann es wie einen Abszess herausschneiden, aber die Narbe bleibt.”

Sie überlebte einst durch Zufall und ist nun Präsidentin des Internationalen Auschwitz Komitees: Eva Umlauf erzählt, warum das Geschehene sie nie losgelassen hat.

Schoah-Überlebende Eva Umlauf: Wunden, die nie heilen

Sie überlebte einst durch Zufall und ist nun Präsidentin des Internationalen&nbsp;Auschwitz Komitees:&nbsp;Eva Umlauf erzählt, warum das Geschehene sie nie losgelassen hat und was ihre tätowierte Nummer damit zu tun hat.

Eva Umlauf: Die Wunden von Auschwitz heilen nie

Der erste <a href="https://www.evangelische-zeitung.de/minister-auschwitz-prozess-ist-meilenstein-der-rechtsgeschichte/">Auschwitz-Prozess</a>, dem sich fünf Folgeprozesse anschlossen, steht in einer Reihe mit anderen großen Prozessen zur Aufarbeitung der <a href="https://www.evangelische-zeitung.de/eine-million-euro-fuer-bahnhoefe-als-gedenkorte-an-ns-verbrechen/">NS-Verbrechen</a>: Den Nürnberger Prozessen gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Militärgerichtshof, die 1945 begannen, und dem Eichmann-Prozess in Jerusalem 1961. Der erste Auschwitz-Prozess fand vor 60 Jahren, am 20. August 1965, seinen Abschluss.

Vor 60 Jahren endete der erste Auschwitz-Prozess. Überlebende sagten aus, Fritz Bauer kämpfte für die Anklage – trotz fehlender Beweise und politischer Widerstände.

Auschwitz-Prozess vor 60 Jahren beendete Phase des Schweigens

80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs schwindet das Wissen um Holocaust und Schoah zusehends. Dabei hatte es im Nachkriegsdeutschland lange gedauert, bis Auschwitz mehr als ein Wort wurde. Ein Prozess änderte das.

Auschwitz verblasst – Gerichtsdokumente erinnern an das Grauen

Gesellschaft

Glaube

Nürnberg

Der Volkswagen-Konzern spendet 150.000 Euro für Initiativen der Erinnerungskultur an die Opfer des Nationalsozialismus. Das Geld gehe an das Internationale Auschwitz-Komitee und die Internationale Jugendbegegnungsstätte (IJBS) im polnischen Oświęcim (Auschwitz), wie der Konzern am Donnerstag mitteilte. Beide Initiativen werden nach den Worten von VW-Vorstandsmitglied Thomas Schäfer bereits seit Jahren unterstützt.

VW-Konzern unterstützt Auschwitz-Komitee und Gedenkstätte

Eine neue Internetseite soll Nutzer von Sozialen Medien helfen, auf <a href="https://www.evangelische-zeitung.de/ueberlebende-widersprechen-holocaust-leugnung-in-social-media/">Holocaust-Leugnung</a> im Internet zu reagieren. Unter der Überschrift “Stop denial” (“Stoppt die Leugnung”) hat die Holocaust-Gedenkstätte im ehemaligen Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau online Informationen zusammengestellt. Das teilte das Museum im polnischen Oswiecim mit. Damit könne jeder einfach und wirksam aktiv werden, um die historische Wahrheit und die Würde der Opfer von <a href="https://www.evangelische-zeitung.de/praesidentin-des-auschwitz-komitees-dringt-auf-solidaritaet-mit-israel/">Auschwitz</a> zu verteidigen.

Fotos, Zeugnisse, Forschungsergebnisse: Diese Dokumente sollen Menschen helfen, um auf Holocaust-Leugner im Internet zu reagieren. Das Auschwitz-Museum hat dazu eine Aktion gestartet.

Echtes Leben.
Echte Nachrichten.

Auschwitz

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