Umfrage zeigt großes Verständnis für Bauern-Proteste

Lediglich 18 Prozent zeigen kein Verständnis für die Bauern-Proteste gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung. Die größte Unterstützung finden die Proteste bei Anhängern der AfD und der Union.

81 Prozent der Deutschen haben laut einer Forsa-Umfrage für den Stern Verständnis für die aktuellen Protestaktionen der deutschen Landwirte
81 Prozent der Deutschen haben laut einer Forsa-Umfrage für den Stern Verständnis für die aktuellen Protestaktionen der deutschen LandwirteImago / MiS

Die deutschen Landwirte genießen bei ihren aktuellen Protestaktionen großen Rückhalt in der Bevölkerung. 81 Prozent der Deutschen haben laut einer Forsa-Umfrage für den Stern Verständnis für die Bauern. Lediglich 18 Prozent haben kein Verständnis dafür, dass beim Protest gegen die Agrarpolitik der Bundesregierung Autobahnzufahrten und Verkehrsknotenpunkte in ganz Deutschland blockiert werden. Ein Prozent der Befragten äußerte keine Meinung.

Am größten ist die Unterstützung für den Bauern-Protest den Angaben zufolge bei Anhängern der AfD: 98 Prozent signalisierten Verständnis. Auch die Wähler von den CDU und CSU unterstützen zu 79 Prozent das Vorgehen der Landwirte. Sogar bei Anhängern der Ampel-Koalition überwiegt das Verständnis: 80 Prozent der FDP-Wähler sympathisieren mit den Landwirten, ebenso 70 Prozent der SPD-Anhänger. Bei Grünen-Wählern hingegen ist der Wert mit 61 Prozent deutlich niedriger.

Bauern-Protest: Mehr Verständnis bei der Landbevölkerung

Aus der Umfrage geht zudem hervor, dass der Bauern-Protest von Großstadt-Bewohnern und Landbevölkerung unterschiedlich beurteilt wird. Während in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern 73 Prozent Verständnis haben, sind es in Orten mit weniger als 5.000 Einwohnern 88 Prozent.

Die bundesweite Aktionswoche der Bauern gegen die Politik der Ampel-Regierung begann mit großer öffentlicher und medialer Aufmerksamkeit. Dabei geht es unter anderem um eine geplante Abschaffung steuerlicher Begünstigungen beim Agrardiesel. Bereits im Vorfeld hatten Experten sowie zivilgesellschaftliche Verbände vor einer Vereinnahmung der Proteste durch rechtsextreme Kräfte gewarnt. Auch die deutschen Bischöfe machten darauf aufmerksam, während Bauernverbände sich gegen den Vorwurf wehren.