Bundesregierung will mehr gegen „Deepfakes“ tun

Die Bundesregierung will im Kampf gegen Falschinformationen mehr gegen „Deepfakes“ tun. Man merke, welchen manipulativen Einfluss der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) auch auf die öffentliche Meinung haben könne, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Montag in Berlin. Das zeigten entsprechende Falschinformationen, gefälschte Bilder und Narrative im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und im Konflikt im Gazastreifen. „Deshalb können wir vor solchen Schritten grundsätzlich nur warnen.“

„Deepfakes“ produzieren mit dem Einsatz von KI täuschende Imitationen von Bewegtbildern wie Videoansprachen von Politikern. Für den Nutzer ist oft kaum erkennbar, dass es sich nicht um eine authentische Ansprache handelt, sondern gefälschte Produktionen vorliegen.

Eine Arbeitsgruppe des Bundespresseamtes, des Bundesinnenministeriums und des Auswärtigen Amtes befasse sich derzeit mit den Entwicklungen und Gefahren solcher Falschinformationen, erklärte Hebestreit. Er bezog sich dabei auch auf ein am Montag veröffentlichtes gefälschtes Video der Aktivistengruppe „Zentrum für politische Schönheit“, das eine manipulierte Darstellung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zeigte, in der die als Scholz dargestellte künstlich erzeugte Figur für ein Verbot der AfD warb.

Man wisse, dass auch verschiedene Staaten als „Deepfakes“ angelegte Produktionen vorbereiteten und nutzten, „um „Fake News“ zu verbreiten, um Verunsicherungen zu schüren“, so Hebestreit. Zwischen echt und falsch zu unterscheiden, werde dadurch immer schwieriger. „Das ist kein Spaß.“

Hebestreit erklärte, dass die Arbeitsgruppe der Ministerien mit dem Bundespresseamt auch Möglichkeiten für eine verifizierte Echtheit wie ein „Wasserzeichen“ in Videos prüfe. Einen entsprechenden Vorschlag hatte die Präsidentin des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Claudia Plattner, vor einigen Tagen gemacht. Er hoffe, dass die Arbeitsgruppe bis zum Sommer erste Ergebnisse erarbeitet habe, sagte Hebestreit. Dabei gehe es um das Erkennen und Entlarven von Desinformationen sowie um das Vorbeugen.