Uni Osnabrück erhält 8,3 Millionen Euro für Migrationsforschung

Der Sonderforschungsbereich „Produktion von Migration“ an der Universität Osnabrück erhält von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eine Förderung von 8,3 Millionen Euro. Die Forschungsstärke des Standortes und ein innovatives Konzept seien ausschlaggebend für die Finanzierungszusage gewesen, teilte die Universität am Freitag mit. Insgesamt sei ein Verbund von 17 Teilprojektleiterinnen und -leitern aus Osnabrück, Berlin/Potsdam, Flensburg, Frankfurt am Main und Münster beteiligt. Die erste Förderphase soll bis zum Ende des Jahres 2027 andauern.

Das Team um Professor Andreas Pott möchte den Angaben zufolge den Blick auf Migration verändern. „Wir wollen verstehen, wie und mit welchen Bedeutungen Migration im Rahmen gesellschaftlicher Aushandlungen hergestellt wird, warum sich der gesellschaftliche Umgang mit Migration wandelt und welche Folgen dies hat“, erläuterte Pott.

Der niedersächsische Wissenschaftsminister Falko Mohrs (SPD) sagte, mit diesen Fragestellungen könne das Forschungsprogramm aus Osnabrück „entscheidend zu Erkenntnissen bei einer der zentralen Zukunftsfragen unserer Gesellschaft beitragen“. Dazu sei eine intensive interdisziplinäre Grundlagenforschung erforderlich.

Beteiligt am Sonderforschungsbereich seien daher Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Erziehungswissenschaft, Geographie, Geschichtswissenschaft, Politikwissenschaft, Psychologie, Rechtswissenschaft, Religionswissenschaft, Sozialanthropologie, Soziologie und Sprachwissenschaft. Sie untersuchen zentrale Dynamiken, Mechanismen und Funktionen der Produktion von Migration.

Mit dem Institut für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) biete die Universität Osnabrück ideale Voraussetzungen für den Sonderforschungsbereich, hieß es. Dort könne auf langjährigen Vorarbeiten und internationale Forschungsbeziehungen aufgebaut werden. Sonderforschungsbereiche sind auf die Dauer von bis zu zwölf Jahren angelegte Forschungseinrichtungen, in denen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Rahmen eines fächerübergreifenden Forschungsprogramms zusammenarbeiten.