Kurz notiert

EKD-Kulturbeauftragter begrüßt „Echo“-Abschaffung
Berlin/weimar – Der EKD-Kulturbeauftragte Johann Hinrich Claussen hat die Abschaffung des Musikpreises „Echo“ begrüßt. Ein solche Auszeichnung sollte aufgrund von „Preiswürdigkeit“, ästhetischer Qualität und Grundeinstellung der Künstler vergeben werden, aber nicht aufgrund von Verkaufszahlen mit ein „bisschen Jury-Brimborium“ drumherum, sagte Claussen in Berlin. Der Branchenverband hatte zuvor erklärt, die „Echo“-Verleihung an die umstrittenen Rapper Kollegah und Farid Bang habe den Preis so beschädigt, dass ein vollständiger Neuanfang notwendig sei. Dabei solle die Auszeichnung für Popmusik stärker von einer Jury bestimmt werden. Dies hatte auch Claussen gefordert.
Die Preisvergabe wurde von einem Beirat geprüft, in dem auch zwei Kirchenvertreter sitzen. Gegenüber der in Weimar erscheinenden Kirchenzeitung „Glaube + Heimat“ hatte Claussen die evangelische Entscheidung gegen einen Ausschluss der beiden Musiker von der Preivergabe verteidigt. Das einzige Votum für einen Ausschluss kam von der katholischen Vertreterin. epd/UK

 

Ökumenisches Netzwerk Klimagerechtigkeit gegründet
Hamburg/BERLIN – Einrichtungen der evangelischen und der katholischen Kirche haben das bundesweite Ökumenische Netzwerk Klimagerechtigkeit gegründet, um so das kirchliche Engagement für mehr Klimagerechtigkeit in Politik und Gesellschaft zu stärken. Die evangelischen und katholischen Kirchen seien gesellschaftspolitisch ein wichtiger Akteur, sagte Chris Böer, Koordinator des Netzwerkes, in Hamburg. „Es geht um die Verantwortung der Christen für die Zukunft der Erde.“ Unter den Trägern des Netzwerkes sind die Beauftragten für den Kirchlichen Entwicklungsdienst, die evangelische und katholische Arbeitsgemeinschaft der Umweltbeauftragten, katholische Werke, das Zen­tralkomitee der deutschen Katholiken sowie die EKD, die evangelischen Landeskirchen und „Brot für die Welt“. epd/UK

 

Bundesamt: Derzeit 710 Menschen im Kirchenasyl
Halle/Saale – In Deutschland sind laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) derzeit etwa 710 Menschen im Kirchenasyl. Das berichtet MDR Aktuell unter Berufung auf die Behörde. Ähnliche Zahlen nennt die Ökumenische Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche. Sie geht mit Stand Mitte April von derzeit 445 aktiven Kirchenasylen mit mindestens 674 Personen aus. Davon seien etwa 125 Kinder. 375 der Kirchenasyle sind demnach sogenannte Dublin-Fälle. Dabei sollen Asylbewerber in das Land zurückgeschickt werden, in dem sie erstmals europäischen Boden betreten haben. epd