Warum feiern wir Advent?

In der Adventszeit stimmen wir uns auf Weihnachten ein. Warum sie unterschiedlich lang ist und wie der Adventskranz entstand, verraten wir hier.

Für jeden Sonntag im Advent dürfen Kinder und Erwachsene eine Kerze anzünden
Für jeden Sonntag im Advent dürfen Kinder und Erwachsene eine Kerze anzündenImago / Westend 61

Advent – vom lateinischen Wort „adventus“ für Ankunft – ist die Zeit der Vorbereitung auf Weihnachten. In die Zeit des Advents fällt am 21. Dezember auch die Wintersonnenwende. Die Tage werden danach wieder länger und lassen das Ende von Winter und Dunkelheit erahnen. Die vier Adventssonntage sollen in der christlichen Tradition auf die wachsende Nähe Gottes zu den Menschen einstimmen, für die die Geburt Jesu an Weihnachten steht.

Adventszeit mal kürzer, mal länger

Der erste Advent ist in diesem Jahr am 1. Dezember. Die Adventszeit beginnt immer am vierten Sonntag vor dem ersten Weihnachtstag (25. Dezember). Im kürzesten Fall wie in diesem Jahr dauert sie nur 22 Tage. Im längsten Fall können es 28 Tage sein.

Warten ist das zentrale Thema der Adventszeit. Sie drückt sich auch in zwei Bräuchen aus, die bei vielen Menschen gepflegt werden: dem Adventskranz und dem Adventskalender.

  • Der Adventskranz besteht aus vier Kerzen, für jeden Sonntag im Advent wird eine weitere Kerze angezündet. Ursprünglich stammt die Idee vom evangelische Theologen und Pädagogen Johann Hinrich Wichern (1808-1881). Er wollte mit einem Kranz aus Kerzen armen Kinder die Vorfreude auf Jesu Geburt näherbringen.
  • Der Adventskalender mit seinen 24 Türen für jeden Tag im Dezember entstand in den 1920-er Jahren. Deutsche Buchhandlungen verkauften die ersten Exemplare. Außerhalb Deutschlands finden sich Adventskalender nur noch in den USA.

Viele Menschen stimmen sich außerdem mit Liedern, Gebäck und Kerzenschein auf Weihnachten ein. Eines der beliebtesten und bekanntesten Adventslieder ist „Macht hoch die Tür“.

Advent – eher hektisch als besinnlich

Die vierwöchige Adventszeit ist für viele Menschen jedoch meist eine hektische und eher stressige Zeit. Sie steht im Spannungsfeld zwischen dem Bedürfnis nach Ruhe und Erholung am Ende des Jahres und den großen Erwartungen, die das Weihnachtsfest weckt.

Advent und Weihnachten entstanden als christliche Feste erst im 4. bis 5. Jahrhundert. Mit dem ersten Adventssonntag beginnt auch das neue Kirchenjahr, während das vorherige mit dem Toten- oder Ewigkeitssonntag zu Ende ging. Der Advent wiederum endet, wenn am Heiligabend die Sonne untergeht.