„Vision Kirchenmusik“ lobt Konzeptpreis für Musikvermittlung aus

Mit dem Preis „Resonanzen“ werden noch bis zum 4. April innovative Projekte gesucht, die neue Wege für die Kirchenmusik aufzeigen.

Singfreude bei einem Konzert der Kantorei St. Sixti in Northeim.
Singfreude bei einem Konzert der Kantorei St. Sixti in Northeim.Patrice Kunte

„Auch Menschen, die mit Kirche nicht in Berührung kommen, können durch die richtige Ansprache für einen Kirchen- oder Posaunenchor gewonnen werden“, sagt Ulf Pankoke.

Der Kirchenmusiker leitet seit zehn Jahren das Projekt „Vision Kirchenmusik“, mit dem die hannoversche Landeskirche die Kirchenmusik fördern möchte. Zusammen mit der Hanns-Lilje-Stiftung hat das Projekt nun den „Resonanzen-Konzeptpreis“ für Musikvermittlung ausgeschrieben, der in diesem Jahr erstmals verliehen wird.

Neue Konzepte bringen Menschen in die Kirche

Das Besondere daran: Künstler sollen für einen ganz bestimmten Ort Konzepte erstellen und dort tätige Musikgruppen einbeziehen. Drei Gemeinden stehen zur Auswahl: St. Willehadi in Osterholz-Scharmbeck, St. Martin in Bramsche und St. Sixti in Northeim.

„Wir hoffen, dass dadurch unsere Arbeit gefestigt wird und wir auch mit neuen Menschen und Partnern für gemeinsame Projekte in Kontakt kommen“, sagt Benjamin Dippel.

Dippel ist Kreiskantor des Kirchenkreises Leine-Solling, zu dem St. Sixti in Northeim gehört. Er freut sich auf neue Konzepte, die hoffentlich beim Wettbewerb eingereicht werden, denn Musikvermittlung spielt in St. Sixti schon lange eine große Rolle. So gibt es dort mehrere Kinder-, Jugend- und Erwachsenenchöre. Als weiteres Beispiel nennt Dippel den „Feierabendchor“ in Northeim. Hier werden Lieder aus aller Welt gesungen, nach Feierabend. Entstanden ist dieser Chor aus der Aktion „Song Along“, bei der Besuchende von St. Sixti Lieder notieren konnten, die sie in ihrem Leben besonders berührt haben.

Mitmachsingen mit neuen Formaten

„Es haben sich sehr viele Menschen daran beteiligt“, schildert Dippel die Resonanz. „Die Hälfte von ihnen hat auch aufgeschrieben, was sie mit ihrem Lied verbindet.“ Beim offenen Singen und in Gottesdiensten wurden dann einige der Wunschlieder gesungen, beim Abschlussgottesdienst zum Ende der Aktion erzählten Menschen ihre Geschichte zum Lied.

Ein anderes Format, das es in der experimentierfreudigen Gemeinde bereits gibt ist die Aktion „Bei Anruf Lied“ im Jahr 2021, auf dem Höhepunkt der Coronazeit. Dabei konnte man sich Kirchenlieder am Telefon anhören und mitsingen, die passend zur Passionszeit, zu Ostern und Weihnachten aufgenommen wurden. Während durch die Pandemie vielerorts Chöre Mitglieder verloren haben, beobachtet Dippel bei sich eher eine höhere Wertschätzung für Kirchenmusik als vor Corona: Die Konzerte seien besser besucht, die Singschule habe Kinder hinzugewonnen.

Und wenn der Resonanzen-Preis ein weiteres gutes Konzept für St. Sixti und die anderen beteiligten Gemeinden hervorbringt, werden es noch mehr Musizierende.

Bewerbungen sind bis 4. April unter www.visionkirchenmusik.de/resonanzen-konzeptpreis möglich.