Seine erste Reise als Papst Franziskus führt Jorge Mario Bergoglio am 8. Juli 2013 nach Lampedusa. In der ersten Hälfte des damaligen Jahres waren nach offiziellen Angaben 3.648 Menschen über das Mittelmeer auf die kleine italienische Insel gelangt. Ein enormer Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Immer wieder wird auch über Unglücke berichtet, bei denen Migranten beim Versuch der Mittelmeer-Überquerung ums Leben kommen. „Wir haben uns an das Leiden des anderen gewöhnt“, sagt Papst Franziskus bei seinem Besuch. „Es betrifft uns nicht, es interessiert uns nicht, es geht uns nichts an! Die Globalisierung der Gleichgültigkeit hat uns die Fähigkeit zu weinen genommen!“

Lampedusa: Gewöhnung an das Leid

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Giuseppina Nicolini war von 2012 bis 2017 Bürgermeisterin von Lampedusa. Im Oktober 2013 ertranken vor der italienischen Insel mehr als 360 Menschen beim Versuch, Europa über das Mittelmeer zu erreichen. 155 Geflüchtete überlebten das Unglück. Auch heute kommen manchmal mehrere tausend Menschen pro Woche an, deren Versorgung die Insel kaum leisten kann. Nicolini hilft heute bei der freiwilligen Flüchtlingshilfe.

“Dieser Tag war ein Albtraum”

Politik

Am 3. Oktober 2013 ertranken vor der italienischen Insel Lampedusa mehr als 360 Migrantinnen und Migranten, die Europa über das Mittelmeer erreichen wollten. Das Bootsunglück sorgte für Entsetzen und Aufmerksamkeit für das Thema. Zehn Jahre später steht Lampedusa wieder im Mittelpunkt, weil Tausende Geflüchtete ankommen.

Zehn Jahre nach dem ersten großen Bootsunglück vor Lampedusa

Italien

Der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble kritisiert die Bundesregierung für die finanzielle Unterstützung von Seenotrettern im Mittelmeer. Er verstehe “die Verärgerung der Italiener darüber”, dass Deutschland Nichtregierungsorganisationen staatlich unterstütze, “die Flüchtlinge eben nicht nur retten, sondern auch nach Europa bringen”, sagte der CDU-Politiker im Interview mit Zeit online (Sonntag). “Das ist die Geschäftsgrundlage für die Schlepperkriminalität.”

Schäuble kritisiert Unterstützung der Seenotretter

Deutschland

Der Grünen-Vorsitzende Omid Nouripour hat für die europäische Asylreform geworben, sich aber gegen Angriffe auf seine Partei in der Debatte verwahrt. “Wir haben zurzeit weder Ordnung noch Humanität an den europäischen Außengrenzen, darum brauchen wir die EU-Asylreform”, sagte er der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” (Montag).

Echtes Leben.
Echte Nachrichten.

Mittelmeer 1. Oktober 2023

Lampedusa: Gewöhnung an das Leid

“Dieser Tag war ein Albtraum”

Zehn Jahre nach dem ersten großen Bootsunglück vor Lampedusa

Schäuble kritisiert Unterstützung der Seenotretter

Grünen-Chef Nouripour: Wir brauchen die EU-Asylreform