Pistorius: Aussetzen der Wehrpflicht war ein Fehler

Die Verankerung der Bundeswehr in der Gesellschaft fehlt heute, sagt Verteidigungsminister Boris Pistorius – und zeigt sich offen dafür, die Wehrpflicht wieder einzusetzen.

Verteidigungsminister Boris Pistorius ist offen für eine allgemeine Dienstpflicht
Verteidigungsminister Boris Pistorius ist offen für eine allgemeine DienstpflichtImago / Photothek

Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) zeigt sich offen für eine allgemeine Dienstpflicht. „Ich persönlich glaube, dass sie sinnvoll sein könnte“, sagte Pistorius dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Voraussetzung sei jedoch eine Debatte in der Gesellschaft und in der Politik, sagte der SPD-Politiker.

Das Aussetzen der Wehrpflicht bezeichnete Pistorius als „Fehler“ – auch, weil „vielen nicht mehr klar ist, warum Soldatinnen und Soldaten unser Land und damit uns alle schützen“.

Wehrpflicht: Debatte keimt auf

Früher habe an jedem zweiten Küchentisch jemand gesessen, „der die Bundeswehr von innen kannte und von Kameraden oder Kasernen erzählt hat“, sagte Pistorius. Diese Verankerung in der breiten Gesellschaft fehle heute. „Die Wehrpflicht oder eine allgemeine Dienstpflicht könnten einen Beitrag dazu leisten.“ Der Staat sei nicht „irgendein abstraktes Gebilde“, sondern forme einen Rahmen für die Gesellschaft, für die jeder und jede eine Verantwortung trage.

Zuletzt kam die Debatte um einen sozialen Pflichtdienst immer wieder auf. Im Koalitionsvertrag der Ampel ist ein Pflichtdienst jedoch nicht vorgesehen.