Petra Bahr wird neue Regionalbischöfin in Hannover

Die 49-jährige Pastorin wird Nachfolgerin von Ingrid Spieckermann. Vor fünf Jahren war sie bei der Bischofswahl in Hamburg unterlegen.

Petra Bahr ist aus Berlin nach Hannover gezogen (Archivbild)
Petra Bahr ist aus Berlin nach Hannover gezogen (Archivbild)Stephan Wallocha / epd

Hannover/Göttingen. Die ehemalige Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Petra Bahr, wird neue Regionalbischöfin in Hannover. Die 49-jährige Pastorin wird Nachfolgerin von Ingrid Spieckermann, die am 12. Juni in den Ruhestand verabschiedet wird, teilte ein Sprecher der hannoverschen Landeskirche mit. Bahr ist derzeit Leiterin der Hauptabteilung Politik und Beratung der Konrad-Adenauer-Stiftung. Ein Termin für ihre Einführung steht noch nicht fest.
Bahr wurde am 29. April 1967 im nordrhein-westfälischen Lüdenscheid geboren. Nach einer journalistischen Ausbildung studierte sie von 1989 bis 1996 evangelische Theologie und Philosophie in Münster, Bochum, Wuppertal und Jerusalem. Nach einer Tätigkeit in einer Unternehmensberatung war Bahr bis 2005 Referentin für Theologie, Recht und Politik an der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft in Heidelberg. 2006 wurde sie die erste Kulturbeauftragte des Rates der EKD bevor sie 2014 zur Adenauer-Stiftung wechselte. An der Universität Basel promovierte sie über Immanuel Kant und lehrte Religionsphilosophie und Ethik an der Universität Frankfurt am Main. Im Juni 2011 trat sie bei der Hamburger Bischofswahl gegen Kirsten Fehrs an, scheiterte jedoch knapp.
Die Theologin hat mehrere Bücher verfasst. Sie schreibt außerdem für überregionale Zeitungen, hat eine wöchentliche Kolumne in der ZEIT-Beilage "Christ und Welt" und ist für mehrere Rundfunksender tätig. Sie ist mit dem Göttinger Juraprofessor Hans Michael Heinig verheiratet, der das Kirchenrechtliche Institut der EKD leitet und an der Georg-August-Universität lehrt.

Petra Bahr voller Vorfreude

Bahr sagte zu ihrer Wahl, sie freue sich vor allem auf die vielen neuen Menschen: "In der politischen Stiftung habe ich einmal mehr gelernt, wie sehr unser Land und diese Welt in Zeiten tiefer Verunsicherung auf die Zuversicht, die Tatkraft und die Auskunftsfähigkeit von Christinnen und Christen angewiesen sind. Dazu will ich einen Beitrag leisten."
Nach der Kirchenverfassung der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers wird eine Landessuperintendentin vom Kirchensenat auf zehn Jahre gewählt. Derzeit sind zwei der sechs Regionalbischöfe Frauen. In ihrem jeweiligen Sprengel vertreten sie den Landesbischof. Sie ordinieren Pastoren, weihen Kirchen ein und visitieren Kirchenkreise. Außerdem repräsentieren sie die Landeskirche auch im öffentlichen Leben ihres Sprengels. (epd)