NRW-Museen präsentieren Giacometti, Mueller und Richter

Giacometti, Mueller, Richter – in der zweiten Jahreshälfte 2024 locken die NRW-Museen unter anderem mit großen Namen. Doch ab September sind nicht nur Werke bedeutender Künstler zu sehen. Einige Ausstellungen widmen sich auch ungewöhnlichen Themen wie etwa der kulturellen Bedeutung von Frisuren, der Verwendung von Kunstwerken in der Werbung oder der Kunstgeschichte des Wassers.

Das surreale Schaffen des Schweizer Bildhauers, Malers und Zeichners Alberto Giacometti (1901-1966) steht ab dem 1. September im Mittelpunkt einer Schau im Max Ernst Museum des LVR in Brühl. Sie zeigt nach Museumsangaben bis zum 15. Januar Giacomettis weniger bekanntes Schaffen der 1920er und 1930er Jahre und nimmt auch die künstlerische und freundschaftliche Verbindung zu Max Ernst in den Blick. Zu sehen seien über 70 Werke, darunter Skulpturen, Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken von Giacometti.

Unter dem Titel „Verborgene Schätze“ präsentiert das Museum Kunstpalast in Düsseldorf vom 5. September bis zum 2. Februar Werke von Gerhard Richter aus rheinischen Privatsammlungen. Gezeigt werden laut Museum rund 130 Arbeiten, die einen Einblick in alle Werkgruppen des Künstlers von den frühen Gemälden nach fotografischen Vorlagen bis zu den späten abstrakten Bildern geben. Neben über 70 Gemälden seien auch Zeichnungen, Aquarelle, Fotografien und Skulpturen zu sehen.

Das LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster würdigt den expressionistischen Künstler Otto Mueller (1874-1930) anlässlich seines 150. Geburtstages am 15. Oktober mit einer Ausstellung vom 20. September bis zum 2. Februar. Die Präsentation greife mit einem kritisch-analytischen Blick auf Muellers Werke auch aktuelle Problemstellungen auf, heißt es in der Ankündigung. Es werde etwa die Frage aufgeworfen, wie das Museum mit einer romantisierenden Vorstellung von Sinti und Roma umgehe, die sich in vielen Werken Muellers wiederfinde.

Haarig wird es ab dem 13. September im Museum Folkwang in Essen. Die Ausstellung „Grow it, show it!“ beleuchtet nach Angaben des Museums die Rolle von Frisuren in Gesellschaft, Politik und Alltag. Bis zum 12. Januar sei eine breite Auswahl historischer und zeitgenössischer Fotografien, Videos und Filmclips aus Kunst, Mode und Social Media zu sehen, unter anderem von Diane Arbus. Die Exponate zeigten, „dass Haare weit mehr sind, als nur ein modisches Accessoire“, hieß es. Sie seien vielmehr Ausdruck von Identität, Kommunikationsmittel und gesellschaftliches Statement.

„Mona Lisa zum Anbeißen – Kunst und Werbung“ heißt es vom 12. Oktober bis zum 19. Januar im Kunstmuseum Pablo Picasso Münster. Die Schau widme sich mit über 100 Exponaten der Frage, ob das Merchandising rund um berühmte Künstler und ihre Werke „der Ausverkauf der Kunst oder aber deren Würdigung im Alltag“ sei, kündigte das Museum an.

Das Arp Museum Bahnhof Rolandseck in Remagen schließlich erzählt vom 17. November bis 27. April mit der Ausstellung „Im Fluss“ eine Geschichte des Wassers mit rund 50 Meisterwerken der Malerei vom 16. Jahrhundert bis zur Moderne. Ausgehend von den Meeresstillleben des Barock und früher Landschaftsmalerei bis zu den Werken des Impressionismus habe sich das Bild des Wassers gewandelt, teilte das Museum mit. „Zwischen lebensspendender Schönheit und machtvoller Urgewalt verändern sich sowohl die Darstellungen als auch die Wahrnehmung des fließenden Elements.“ Zu sehen sind den Angaben zufolge unter anderem Bilder von Claude Monet, Paul Signac oder Eugène Boudin.