Manuskript der Zeitenwende-Rede geht ans Haus der Geschichte

“Zeitenwende” war das Wort des Jahres 2022. Scholz hatte damit einen Kurswechsel nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine formuliert. Jetzt kommt das Manuskript seiner Rede ins Museum.

Bundeskanzler Olaf Scholz während seiner Rede an der Münchner Sicherheitskonferenz
Bundeskanzler Olaf Scholz während seiner Rede an der Münchner SicherheitskonferenzImago / Björn Trotzki

Das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn erhält das Manuskript der Zeitenwende-Rede von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Das zeitgeschichtlich bedeutende Exponat werde seinen Platz in der neuen Dauerausstellung des Museums finden, teilte der Präsident der Stiftung, Harald Biermann, mit. Das Museum wird ab September völlig umgestaltet; die Dauerausstellung öffnet dann erst wieder im Dezember 2025.

Drei Tage nach dem völkerrechtswidrigen Überfall Russlands auf das ukrainische Staatsgebiet hatte Scholz am 27. Februar 2022 im Bundestag seine Zeitenwende-Rede gehalten. Der Bundeskanzler bekundete darin der Ukraine die volle Unterstützung Deutschlands, kündigte Waffenlieferungen an das Land sowie ein 100 Milliarden-Programm für die Bundeswehr und ein Umdenken in der Energiepolitik an. Die Gesellschaft für deutsche Sprache kürte den Begriff “Zeitenwende” im Dezember 2022 zum Wort des Jahres.

Auf Bitten der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland habe der Bundeskanzler das Manuskript seiner wegweisenden Rede dem Museum übergeben, so Biermann. Die neue Dauerausstellung werde im letzten Abschnitt – vor dem Hintergrund des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine – nach der Rolle Deutschlands in einer multipolaren Welt fragen und die Auswirkungen des Krieges auf die deutsche Gesellschaft zeigen. “Den Einstieg in dieses Kapitel bildet das nun erhaltene Manuskript.”