Kirchen betonen Hoffnungs- und Friedensbotschaft von Weihnachten

Angesichts der Konflikte in der Welt haben die Kirchen in Niedersachsen und Bremen am Heiligen Abend die Hoffnungs- und Friedensbotschaft von Weihnachten betont. „Der Schlüssel für Weihnachten liegt in unseren Herzen“, sagte der hannoversche Landesbischof Ralf Meister in seiner Predigt in Hannovers Marktkirche. „Es ist der Schlüssel der Hoffnung, dass diese Welt eine Zukunft hat.“

Zwar gäben die Kriege in Israel und in der Ukraine, die gestiegene Zahl der Autokratien in der Welt und die extremen Wetterereignisse des zu Ende gehenden Jahres wenig Anlass zum Hoffen, sagte der evangelische Bischof laut Manuskript. Doch die Menschen in der biblischen Weihnachtsgeschichte hätten sich trotz der bedrohlichen Welt, in der sie lebten, an Gottes Verheißung gehalten. „Wir dürfen nicht klein werden, kleinmütig, kleingläubig.“

Auch der Oldenburger Bischof Thomas Adomeit erinnerte an Verunsicherungen, die das vergangene Jahr geprägt hätten. Dazu zählten etwa Corona, der Klimawandel und eine politische Polarisierung, sagte der Bischof, der auch Ratsvorsitzender der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen ist. „Es gibt kaum noch ein Ringen um den richtigen Weg, ein Aufeinander-Zugehen.“

Der Terrorakt der Hamas erfülle ihn mit großem Entsetzen, sagte Adomeit laut Manuskript in der Oldenburger Lambertikirche. „Und das unglaubliche Leid der Menschen in Israel und im Gaza-Streifen ist unbeschreiblich.“ Doch in diese schwierige Zeit spreche der Bote Gottes: „Fürchtet Euch nicht.“ Damit fange die Welt bereits an, sich zu verändern. So würden die Menschen Teil von Gottes Hoffnung, die alles menschliche Begreifen weit übersteige.

Der braunschweigische Landesbischof Christoph Meyns warnte in seiner Weihnachtspredigt, die Stimmen des Hasses seien angesichts der zahlreichen Krisen besonders laut. Doch die befreiende Botschaft der Weihnachtsgeschichte lehre es, festzuhalten, an der Hoffnung auf Frieden, Versöhnung und Gerechtigkeit, sagte der evangelische Bischof laut Manuskript im Braunschweiger Dom.

Der leitende Bremer Theologe Bernd Kuschnerus hob in der Christvesper hervor, die weihnachtliche Botschaft, dass Gott zum Menschen geworden ist, rufe zu Menschlichkeit auf. Es sei wichtig, miteinander zu sprechen, etwa, wenn es um den Klimawandel gehe, um Geflüchtete und darum, Gewalt einzudämmen, beispielsweise im Nahen Osten, in der Ukraine und in Bergkarabach.

Trotz aller Krisen und Konflikte gibt es auch nach den Worten der reformierten Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden Grund zu Hoffnung und Trost. „Da sind immer wieder Augenblicke, in denen das Licht siegt“, sagte Bei der Wieden im Heiligabend-Gottesdienst im ostfriesischen Jemgum.