Katholische Kirchensteuereinnahmen auf Rekordhoch

Die katholische Kirche in Deutschland hat im vergangenen Jahr einen Rekord an Kirchensteuereinnahmen erzielt. Damit lag der Wert auch über dem des Vor-Pandemiejahrs 2019.

Da die Kirchensteuer proportional zur Einkommensteuerschuld erhoben wird, wachsen die nominalen Steuereinnahmen der beiden christlichen Kirchen grundsätzlich mit der Entwicklung der Einnahmen aus der Einkommensteuer
Da die Kirchensteuer proportional zur Einkommensteuerschuld erhoben wird, wachsen die nominalen Steuereinnahmen der beiden christlichen Kirchen grundsätzlich mit der Entwicklung der Einnahmen aus der EinkommensteuerImago / blickwinkel

Die katholische Kirche in Deutschland hat im vergangenen Jahr einen Rekord an Kirchensteuereinnahmen erzielt. Rund 6,8 Milliarden Euro nahmen die 27 katholischen Bistümer ein, wie aus der in Bonn veröffentlichten Broschüre „Katholische Kirche in Deutschland – Zahlen und Fakten 2022/23“ hervorgeht. Damit lag der Wert auch über dem des Vor-Pandemiejahrs 2019, in dem die bisherige Rekordsumme von 6,76 Milliarden Euro aus der Kirchensteuer eingenommen worden war.

Inflationsbereinigt sinkt das Kirchensteueraufkommen jedoch in diesem Jahr. Das Institut der deutschen Wirtschaft hatte im April in einer Studie ausgerechnet, dass inflationsbereinigt lediglich 4,7 Milliarden Euro Kaufkraft aus der Kirchensteuer zur Verfügung stehen. Die Inflationsrate stieg 2022 durch die Folgen des Ukraine-Kriegs im Jahresdurchschnitt auf knapp acht Prozent.

Auch Evangelische Kirche verzeichnet Rekordwert

Die Evangelischen Kirche in Deutschland hatte bereits im April ihre Kirchensteuerstatistik veröffentlicht. Demnach nahmen die 20 Landeskirchen 6,2 Milliarden Euro im Jahr 2022 aus der Kirchensteuer ein – ebenfalls ein Rekordwert.

Da die Kirchensteuer proportional zur Einkommensteuerschuld erhoben wird, wachsen die nominalen Steuereinnahmen der beiden christlichen Kirchen grundsätzlich mit der Entwicklung der Einnahmen aus der Einkommensteuer. Doch wegen des starken Mitgliederrückgangs fällt der Zuwachs nicht gleich hoch aus. Beide Kirchen verloren durch Sterbefälle und Austritte 2022 zusammen rund 1,3 Millionen Mitglieder, wie aus den im März und Ende Juni veröffentlichten Kirchenmitgliederstatistiken hervorging.