Kapelle im Garnisonkirchturm wird Ostermontag eröffnet

Die Kapelle soll ein besonderer Ort des Friedens sein: Nach der Eröffnung am Ostermontag wird die Kapelle im neuen Potsdamer Garnisonkirchturm laut Stiftung an drei weiteren Tagen zugänglich sein.

Ein ehemaliger Informationspavillon mit Kreuzform vor der neuen Garnisonkirche in der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdam
Ein ehemaliger Informationspavillon mit Kreuzform vor der neuen Garnisonkirche in der brandenburgischen Landeshauptstadt Potsdamepd-bild / Christian Ditsch

Nach der Eröffnung am Ostermontag wird die Kapelle im neuen Potsdamer Garnisonkirchturm laut Stiftung an drei weiteren Tagen im April für Gottesdienste zugänglich sein. Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, erklärte zum ersten Besichtigungstermin in Potsdam, die Kapelle werde ein besonderer Ort des Friedens sein. Sie ist der erste Raum im Turm, der für die Öffentlichkeit zugänglich wird.

Stäblein betonte, das Nagelkreuz von Coventry auf dem Altar stehe für die Verbundenheit im Gedenken an die Schrecken des Krieges und in der Sehnsucht nach Aussöhnung. Der neue Turm werde gerade in der aktuell „so unfriedlichen, von Hass und Populismus erfüllten Welt“ als Lernort für Demokratie und Frieden gebraucht.

Turm als Bildungs-, Kultur- und Erinnerungsort

Die Bauarbeiten für den Kirchturm laufen seit Herbst 2017. Der inzwischen fast 60 Meter hohe Turm soll voraussichtlich im Sommer eröffnet werden. Die vollständige Fertigstellung des insgesamt knapp 90 Meter hohen Bauwerks ist bis Ende 2025 geplant. Den Turm will die evangelische Kirche vor allem als Bildungs-, Kultur- und Erinnerungsort nutzen.

Die historische Potsdamer Garnisonkirche wurde im 18. Jahrhundert errichtet und im April 1945 bei einem Luftangriff weitgehend zerstört. Ein Raum im Turm wurde danach längere Zeit weiter als Kapelle genutzt. In der DDR wurde die Ruine des Barockbaus 1968 abgerissen, der Turm wurde gesprengt. Weil die historische preußische Militärkirche auch als Ort antidemokratischer Kräfte galt, gab es um den Wiederaufbau immer wieder Streit.