Initiativen fordern mehr Schulsozialarbeit

Die Bildungsgewerkschaft GEW Sachsen sowie weitere Initiativen fordern den Ausbau der Schulsozialarbeit. Die Maßnahmen sollen stufenweise an allen allgemeinbildenden Schulen im Freistaat bis 2030 erfolgen, heißt es in einem am Donnerstag in Dresden veröffentlichten Papier. Dazu brauche es „eine solide Finanzierung vom Land sowie zusätzliche Mittel für Schulen mit besonderen Herausforderungen“.

In dem gemeinsamen Papier fordert das Bündnis aus Gewerkschaft, Eltern- und Schülerräten, der Vereinigung von Gymnasialdirektoren und der Landesarbeitsgemeinschaft Schulsozialarbeit Sachsen zudem einen Schlüssel von einer Vollzeitstelle pro 300 Schülerinnen und Schüler. Dies würde etwa 1.300 Vollzeitstellen bedeuten.

Der Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Burkhard Naumann, erklärte: „Medienkonsum, Gewaltbereitschaft, Mobbing und Stress nehmen bei Kindern und Jugendlichen seit Jahren zu.“ Schulsozialarbeit müsse zum festen Bestandteil von Schulen werden. Themen der jungen Menschen seien auch Schulangst, depressive Verstimmungen und Schlafstörungen, aber auch der Lehrkräftemangel.

Gesetzlich festgeschrieben ist Schulsozialarbeit in Sachsen derzeit ausschließlich an Oberschulen und an Gemeinschaftsschulen. Der Ausbau von Angeboten an den weiterführenden Schulen stagniere seit 2019 bei etwa 40 Prozent. Derzeit gebe es in Sachsen rund 640 Vollzeitstellen für Schulsozialarbeit.

In Sachsen werden aktuell rund 400.000 Schüler an mehr als 1.500 allgemeinbildenden Schulen unterrichtet. Etwa die Hälfte davon sind laut GEW Grundschulen.