Betroffenenvertreter nennt Rücktrittsforderung an Meister berechtigt

„Die Fehler, die er zugegeben hat, macht er jetzt wieder“, sagte Detlev Zander, Sprecher der Betroffenen sexualisierter Gewalt. Ein Verbleib im Amt würde den Aufarbeitungsprozess stören.

Detlev Zander, Sprecher der Betroffenen (Archiv)
Detlev Zander, Sprecher der Betroffenen (Archiv)epdbild / Jens Schulze

Der Sprecher der Betroffenen sexualisierter Gewalt in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Detlev Zander, hat Rücktrittsforderungen gegen den hannoverschen Landesbischof Ralf Meister als berechtigt bezeichnet. Wenn Meister im Amt bliebe, wäre der Aufarbeitungsprozess gestört, sagte Zander dem Norddeutschen Rundfunk nach Angaben vom Donnerstag.

„Die Fehler, die er zugegeben hat, macht er jetzt wieder“, sagte Zander weiter. Es sei ein Armutszeugnis, wie mit Betroffenen umgegangen werde. Der Bischof müsse sich fragen, ob er noch der Richtige sei, oder ob er Platz mache für wirkliche Reformen und wirkliche Aufklärung. Meister sei der Kirche ebenso wie den Betroffenen sexualisierter Gewalt einen Neuanfang schuldig.

Betroffene fordern Meisters Rücktritt

Am Mittwoch hatten Betroffene in einem offenen Brief den Rücktritt des Bischofs gefordert. Auch nach einer Neuaufstellung 2021 würden Betroffene „weiterhin sehr negative Erfahrungen“ mit der Fachstelle für sexualisierte Gewalt machen, heißt es darin. Die Betroffenen werfen Meister zudem vor, er habe sich nie persönlich bei ihnen entschuldigt.

Meister lehnt einen Rücktritt ab. Er nehme die in dem Brief formulierten Vorwürfe ernst und befrage sich fortlaufend, wo er Fehler gemacht habe. Diese würden einen Rücktritt nicht rechtfertigen, sagte er dem epd am Rande der Synodentagung seiner Landeskirche in Loccum.