Zentralrat der Juden zu AfD: Freie Gesellschaft darf nicht fallen
In Thüringen ist die AfD erstmals bei einer Landtagswahl in Deutschland stärkste Kraft, in Sachsen liegt sie nur knapp auf Platz zwei. Für den Zentralrat der Juden ein Anlass zur Sorge – auch mit Blick auf das BSW.
Der Zentralrat der Juden in Deutschland äußert sich tief besorgt nach den AfD-Wahlerfolgen in Sachsen und Thüringen und sieht auch die vielen Stimmen für das BSW kritisch. “Deutschland taumelt” nach einem “Wirkungstreffer historischer Dimension” zieht Präsident Josef Schuster in einem Gastkommentar für Bild.de (Montag) Vergleiche zur Welt des Boxens.
Immer mehr Menschen wählten die AfD aus politischer Überzeugung, aus “durch Protest manifestierter rechtsextremer Ideologie”, fügte er hinzu. Und ein populistisches BSW lasse noch vieles unbekannt, “aber das, was wir von dieser neuen Partei und ihrem Spitzenpersonal wissen, lässt nichts Gutes erahnen”.
Weiter fragt Schuster, ob sich das Land von diesem Treffer erholen kann, und fordert: “Unsere freie Gesellschaft darf nicht fallen, gerade im Angesicht des islamistischen Terrors. Ungeschminkte Wahrheiten – Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit – sind gefragt, keine populistischen Scheinantworten radikaler Parteien.” Der Zentralratspräsident fordert eine deutliche Reaktion der Mitte: “Es ist an der Politik der Mitte, Klartext zu sprechen – Tacheles. Kontern wir endlich.”
In Thüringen ist die AfD bei der Landtagswahl stärkste Kraft geworden. Sie kommt dort auf 32,8 Prozent der Wählerstimmen, gefolgt von der CDU mit 23,6 Prozent. In Sachsen liegt die AfD mit 30,6 Prozent auf Rang zwei hinter der CDU (31,9 Prozent).