Zahl irregulärer Einreisen in die EU erreicht Sieben-Jahres-Hoch

Europäische Grenzschützer haben bis Ende November mehr als 355.300 irreguläre Einreiseversuche in die EU registriert. Das sind schon jetzt mehr als im gesamten Jahr 2022 und die höchste Zahl seit 2016, wie die Grenzschutzagentur Frontex (Montag) mitteilte. Wichtigste Route blieb das zentrale Mittelmeer mit 152.200 entdeckten Einreisen, ein Plus von 61 Prozent gegenüber dem Vorjahr und ebenfalls so viel wie nie in den vergangenen sieben Jahren. 2.511 Personen bezahlten die Überfahrt laut UN-Angaben mit dem Leben.

Auf der Westbalkanroute verzeichnete Frontex einen Rückgang um 28 Prozent. Dort wurden seit Jahresbeginn 98.600 irreguläre Einreiseversuche erfasst. Einen sprunghaften Anstieg erlebte hingegen der Verkehr auf der Westafrika-Route zu den Kanarischen Inseln. Dort fanden laut der EU-Agentur bislang gut 32.400 illegale Grenzübertritte statt, mehr als doppelt so viele wie in den ersten elf Monaten des Vorjahrs.

Die Frontex-Zahlen beziehen sich auf behördlich erfasste Versuche eines Grenzübertritts in die EU. Dabei kann ein und dieselbe Person mehrere Versuche unternommen haben; umgekehrt werden bei weitem nicht alle illegalen Einreisen bemerkt. Auch unterscheidet die Statistik nicht, ob es sich um Asylsuchende, Arbeitsmigranten oder auf eigene Faust nachziehende Familienangehörige handelt.