Zahl der Vereine in NRW seit 2012 um fast sechs Prozent zugelegt

Die Zahl der Vereine in Nordrhein-Westfalen ist seit 2012 stetig gewachsen. Bis 2022 stieg ihre Zahl um rund 5,7 Prozent auf mehr als 122.200, wie die Staatskanzlei in Düsseldorf am Freitag mitteilte. Das ist das Ergebnis des aktuellen Ziviz-Survey-Länderberichts für NRW. Die Studie beschreibt die Lage der zivilgesellschaftlichen Organisationen im Land und liefert Informationen für gemeinnützige Organisationen, Einrichtungen der Engagementförderung, Verbände und Politik.

Das zivil- und ehrenamtliches Engagement findet den Angaben zufolge in der großen Mehrheit der Fälle in Vereinen statt. Insgesamt gab es demnach im Jahr 2022 über 130.000 zivilgesellschaftliche Organisationen, neben den Vereinen knapp 4.800 Stiftungen und über 3.300 andere Organisationen. 94 Prozent der zivilgesellschaftlichen Organisationen in NRW waren eingetragene Vereine, wie es hieß.

Die meisten Organisationen seien lokal in ihrer Kommune aktiv, dabei vor allem im Bildungs- (24 Prozent), Sport- (20 Prozent) und Kulturbereich (15 Prozent). „Die vorliegende Studie gibt uns ein besseres Verständnis für die Situation der Vereine, Stiftungen und von anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen“, sagte die Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt des Landes Nordrhein-Westfalen, Andrea Milz. „Sie zeigt auch auf, dass wir für eine nachhaltig starke Zivilgesellschaft die Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches Engagement weiter verbessern müssen.“

Die Staatskanzlei habe deshalb eine Landesservicestelle für bürgerschaftliches Engagement gegründet, um zielgerichtet auf die dringendsten Bedarfe zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements zu reagieren. Die Länderauswertung zeige auch, dass es für viele Organisationen eine Herausforderung ist, junge Menschen für ein Engagement zu begeistern. Aktuell hätten 76 Prozent der Organisationen keine Engagierten unter 18 Jahren, 45 Prozent keine zwischen 18 und 30 Jahren.

Trotz der Corona-Pandemie sei kein flächendeckender Mitgliederschwund festgestellt worden, hieß es. Die Mitgliedszahlen seien in den vergangenen fünf Jahren bei der Hälfte der Organisationen unverändert geblieben, 29 Prozent hätten einen Anstieg und lediglich 20 Prozent einen Rückgang vermeldet.