Zahl der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine steigt weiter
Die Zahl ukrainischer Kriegsflüchtlinge in der EU ist den sechsten Monat in Folge leicht gestiegen. Wie das europäische Statistikamt Eurostat (Freitag) in Luxemburg mitteilte, hielten sich Ende September knapp 4,2 Millionen Personen mit zeitweiligem Schutzstatus in Staaten der EU auf, gut 30.000 mehr als im Vormonat. Die größte Gruppe beherbergte Deutschland mit 1.194.900 Geflüchteten, rund 19.200 mehr als Ende August. Im zweitgrößten Aufnahmeland Polen sank die Zahl weiter leicht auf jetzt rund 960.000.
Rechtliche Grundlage für den Aufenthalt von Flüchtlingen aus der Ukraine ist die sogenannte Massenzustrom-Richtlinie, die im März 2022 erstmals aktiviert wurde. Sie gewährt Nicht-EU-Bürgern, die durch den russischen Angriffskrieg vertrieben wurden, einen Schutzstatus ohne Asylantrag. In Deutschland wuchs die Zahl der Aufgenommenen seit Erfassung der Daten durch Eurostat im August 2022 beständig.
Allein Deutschland und Polen zusammen beherbergen mehr als die Hälfte aller Geflüchteten (51,4 Prozent). Im Verhältnis zur eigenen Bevölkerung nahm Tschechien die meisten Vertriebenen auf: Dort sind es 33,1 Personen pro 1.000 Bürger; im EU-Schnitt liegt die Quote bei 9,3.