Wissenschaftliche Bohrungen bestätigen Vulkanausbruch in der Ägäis

Ein internationales Team von Forschenden vom Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel hat erstmals Beweise für einen historischen Unterwasser-Ausbruch des Kameni-Vulkans auf der griechischen Insel Santorini gefunden. Bei einer Untersuchung des Meeresbodens hätte das Team Beweise für eine bislang nur aus historischen Aufzeichnungen bekannte Unterwasser-Eruption im Jahr 726 nach Christus gefunden, teilte die Universität Hamburg am Montag mit.

Die griechische Inselgruppe Santorini sei eines der am besten erforschten Vulkansysteme weltweit. Die ringförmig angeordneten Inseln bilden den Rand einer vom Meer gefluteten Caldera, eine kesselförmige Vertiefung, die frühere Ausbrüche hinterlassen haben. Im Zentrum liegt der heute aktive Vulkan Kameni.

Durch Bohrungen in Tiefen bis zu 300 Metern sei es dem Team gelungen, Beweise für die massive Unterwasser-Eruption im Jahr 726 zu sammeln: Die Untersuchungen enthüllten eine bis zu 40 Meter dicke Schicht aus grauem Bimsstein und Asche, die eindeutig auf diesen Ausbruch zurückzuführen sei, hieß es.

„Dieser Ausbruch muss größtenteils unter Wasser innerhalb der gefluteten Caldera stattgefunden haben, da fast keine Ablagerungen des Ausbruchs an Land gefunden wurden“, sagte Jens Karstens, mariner Geophysiker am Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. Die neuen Erkenntnisse über das vulkanische Verhalten von Santorini hätten wichtige Auswirkungen auf die Gefahrenbewertung, hieß es.