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Weniger Neonazi-Konzerte in Sachsen

Die Zahl der Neonazi-Konzerte in Sachsen ist 2024 deutlich zurückgegangen. Das geht aus Antworten des Innenministeriums auf mehrere parlamentarische Anfragen der sächsischen Linken-Abgeordneten Juliane Nagel hervor, die am Freitag in Dresden veröffentlicht wurden. Demnach fanden im vergangenen Jahr elf Musikveranstaltungen mit rechtsextremem Hintergrund statt. Es handelte sich den Angaben zufolge überwiegend um „’Liederabende im kleinen Rahmen“. 2023 waren es noch doppelt so viele Neonazi-Livekonzerte.

Nagel zufolge gab es möglicherweise 2024 noch einzelne weitere Events, über die das Innenministerium aus Geheimhaltungsgründen keine Angaben auflisten wolle. Dennoch sei der Rückgang deutlich. Als einen Grund nannte die Linken-Politikerin den Verlust der ehemals zentralen Neonazi-Konzertstätte im nordsächsischen Staupitz vor zwei Jahren. Die rechtsextreme Szene habe offenbar seither keinen Ersatz gefunden, hieß es.

Zudem bemühten sich seit 2023 die Behörden verstärkt, Neonazi-Konzerte aufzulösen oder bereits im Vorfeld zu verbieten, hieß es. Im vergangenen Jahr gelang dies den Angaben zufolge viermal, in Hoyerswerda, Coswig, Dresden und Auerbach. Insgesamt waren 25 rechtsextreme Bands, sogenannte Liedermacher und selbst ernannte Rapper in Sachsen aktiv und damit vier mehr als 2023.