Weltkirchenrat betrauert Tod der ehemaligen Vorsitzenden Agnes Abuom

Von 2013 bis 2022 war Agnes Abuom als erste Afrikanerin Vorsitzende des Leitungsgremiums des Ökumenisches Rats der Kirchen. Ihr Nachfolger Heinrich Bedford-Strohm wird „ihre Inspiration vermissen“.

Agnes Abuom, damals Vorsitzende des Zentralausschuss Ökumenischer Rat der Kirchen, beim evangelischen Kirchentag in Berlin (2017)
Agnes Abuom, damals Vorsitzende des Zentralausschuss Ökumenischer Rat der Kirchen, beim evangelischen Kirchentag in Berlin (2017)Imago / epd

Die ökumenische Führungspersönlichkeit Agnes Abuom ist laut dem Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) im Alter von 73 Jahren gestorben. Die Kenianerin Abuom sei in ihrem Heimatland nach kurzer Krankheit verschieden, teilte der ÖRK mit.

Als erste Frau und erste Afrikanerin in der Geschichte des 1948 gegründeten Weltkirchenrats wurde Abuom 2013 zur Vorsitzenden des Zentralausschusses gewählt. Sie amtierte als Vorsitzende des Leitungsgremiums bis 2022. Abuom war von 1999 bis 2006 Präsidentin des ÖRK für die Region Afrika.

Aktivistin für Gerechtigkeit und Versöhnung

Abuoms Nachfolger als Vorsitzender des ÖRK-Zentralausschusses, Heinrich Bedford-Strohm, sprach von einer traurigen Nachricht. Er sagte über den Tod seiner Vorgängerin: „Wir werden ihre Liebe, ihre Weisheit, ihre Freundlichkeit, ihr Vertrauen und ihre Inspiration vermissen.“

Die Sozialaktivistin Abuom promovierte an der Universität von Uppsala (Schweden) in Missionswissenschaft. Sie gehörte über Jahre zu den prominentesten Vertreterinnen der ökumenischen Bewegung und machte sich vor allem auf den Gebieten soziale Gerechtigkeit und Versöhnungsarbeit einen Namen. Sie beriet internationale Organisationen in Fragen der Entwicklungszusammenarbeit und koordinierte soziale Aktionen für religiöse und zivilgesellschaftliche Verbände in Afrika.

Der ÖRK, auch Weltkirchenrat genannt, hat seinen Sitz in Genf. Der ÖRK umfasst eigenen Angaben 352 Kirchen mit mehr als 580 Millionen Christen.