Wassermassen im Saarland – Hilfe aus Politik und Kirche

Wie hoch die Schäden sind, dürfte sich wohl erst dann zeigen, wenn das Hochwasser weiter zurückgeht. Aus vielen Ecken kommen Hilfe und Solidarität. Im Bistum Trier werden Erinnerungen an die Ahrflut wach.

Evakuierte Wohnhäuser, vollgelaufene Keller, überschwemmte Straßen: Heftiger Dauerregen hat im Saarland zu einem Ausnahmezustand geführt. Im Laufe des Wochenendes zog sich das Wasser langsam zurück. Das saarländische Innenministerium kündigte am Sonntag an, dass nun aufgeräumt, Schäden begutachtet und bewertet würden. Aktuell gebe es keine kritischen Entwicklungen mehr. Dank an Einsatzkräfte und Freiwillige kam auch aus der Bundespolitik und vom Bistum Trier. Bischof Stephan Ackermann bot Unterstützung für Betroffene an.

Am Samstag machte sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) vor Ort mit Gummistiefeln ein Bild der Lage und informierte sich über die Schäden. Über die Plattform X kündigte er an: “Wenn die unmittelbare Gefahrenlage zurückgegangen ist, verabreden wir, was für die zu tun ist, die in Not geraten sind.” Man stehe “wie gewohnt solidarisch zusammen”.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) erklärte in Berlin, dass rund 850 Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) gemeinsam mit mehreren tausend Kräften aus dem Land unermüdlich im Einsatz seien. “Der Bund unterstützt insbesondere das Saarland mit starken Kräften, um nach den schweren Überflutungen Menschenleben zu schützen und die Zerstörung durch die Wassermassen so weit wie möglich zu begrenzen.”

Die Einsatzschwerpunkte des THW seien vor allem die Rettung von Menschen, das Abpumpen von Wasser, Räumarbeiten und Logistik. Auch hätten Beamtinnen und Beamte der Bundespolizei die Evakuierungen im Saarland unterstützt. “Unser Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe hat den Einsatz von Wasserrettungs-Einheiten aus anderen Bundesländern koordiniert”, so Faeser.

Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) betonte, dass solche Katastrophen auch immer zeigten, wie wichtig der Zusammenhalt in der Gesellschaft sei. Langsam entspanne sich vielerorts bereits die Lage. “Das Unwetter zeigt auch, wie wichtig präzise und rechtzeitige Warnungen vor gefährlichen Wetterereignissen für die Bevölkerung und den Katastrophenschutz sind.” Der Deutsche Wetterdienst richte ein neues Naturgefahrenportal ein.

Bischof Ackermann nannte die Nachrichten und Bilder erschreckend. “Bei uns im Bistum werden Erinnerungen an die schreckliche Flutkatastrophe an Ahr und in der Eifel 2021 wach.” Glücklicherweise seien, soweit man bisher wisse, keine Menschen zu Schaden gekommen. Dass sich so viele Menschen für andere engagierten und erneut Hilfe aus anderen Bundesländern komme, sei ein Grund, dankbar zu sein.

Bis Samstag sei noch nicht bekannt gewesen, ob kirchliche Gebäude vom Hochwasser betroffen seien, so das Bistum. Generalvikar Ulrich von Plettenberg berichte, dass viele betroffene Kirchengemeinden mit den Kommunen in Verbindung stünden und Unterstützung angeboten hätten, etwa wenn es darum gehe, kirchliche Gebäude als Ausweichquartiere zu nutzen. Über das Katholische Büro Saarbrücken sei dem Innenminister des Saarlandes mitgeteilt worden, dass die Kirchengemeinden zur Hilfe bereitstünden.