Wahl in Südafrika: Faktenchecker warnt vor Gerüchten und Fake News

Der Faktenchecker Noko Makgato hat vor einem Anstieg von Fake News rund um die Parlamentswahl in Südafrika gewarnt. Falschmeldungen und Versuche, Fehlinformationen zu verbreiten, nähmen vor der Wahl zu, sagte der geschäftsführende Direktor von „Africa Check“ dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Johannesburg.

Besonders häufig würden Falschnachrichten über soziale Netzwerke wie den Messengerdienst WhatsApp verbreitet. „Vor etwa drei Wochen ging das Gerücht um, dass Menschen eines bestimmten Alters ihre Stimme früher als zum eigentlichen Wahltermin abgeben sollten“, sagte Makgato. „Das macht die Leute nervös.“

In Südafrika wird am 29. Mai ein neues Parlament gewählt. Die Wochen vor der Abstimmung waren unter anderem geprägt von dem juristischen Streit über den Ausschluss des Ex-Präsidenten Jacob Zuma. Wegen einer gegen ihn verhängten Haftstrafe wurde Zuma von der Wahl ausgeschlossen. Rund um solche Auseinandersetzungen sei es besonders wichtig, Fake News aufzuklären, um Stimmungsmache zu verhindern, sagte Makgato.

Die Organisation „Africa Check“ überprüft Äußerungen von Politikern und Gerüchte in sozialen Netzwerken in afrikanischen Ländern auf ihren Wahrheitsgehalt und macht öffentlich auf Falschmeldungen aufmerksam. Sie bietet auch Trainings für Medienschaffende an. „Wir sind wie die Feuerwehr“, sagte der ehemalige Journalist Makgato. „Wenn es irgendwo brennt, kommen wir, um zu löschen.“

Zur Vorbereitung auf die Abstimmung in wenigen Tagen hat die Organisation auch die südafrikanische Wahlkommission geschult. Den Mitarbeitenden sollten Werkzeuge an die Hand gegeben werden, um Fakten zu prüfen und darauf reagieren zu können, sagte Makgato. Es sei wichtig, dass eine Behörde wie die Wahlkommission in der Lage ist, sich in eine Debatte einzuschalten. Andernfalls erhielten Fehlinformationen noch mehr Zugkraft. Der Direktor von „Africa Check“ hob hervor, dass es in Südafrika im Vergleich zu anderen afrikanischen Ländern viele und verlässliche statistische Daten gebe. Diese Informationen machten es sehr viel einfacher, Äußerungen zu überprüfen.