Verlegerin Esther Betz erhält Verdienstorden des Landes NRW

NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat am Freitag die Düsseldorfer Verlegerin Esther Betz (100) mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. „Esther Betz ist eine Zeitzeugin der Sternstunden unserer Demokratie ebenso wie der dunkelsten Zeiten deutscher Geschichte“, sagte Wüst bei der Verleihung der Auszeichnung in der Düsseldorfer Staatskanzlei. Als Herausgeberin habe Betz die „Rheinische Post“ in Düsseldorf als „Stimme des Westens“ für freie Meinungsäußerung und Medienvielfalt in der noch jungen Bonner Republik etabliert. Der Ministerpräsident unterstrich auch, dass Esther Betz all dies „in einer männerdominierten Zeit“ gelungen sei.

„Sie hat Wege geebnet, von denen unser Land bis heute profitiert. Dafür gebührt ihr unser höchster Respekt und unser tiefst empfundener Dank“, würdigte Wüst die Verlegerin, die im Februar ihren 100. Geburtstag gefeiert hatte. Nach der Verfolgung ihrer Familie unter der nationalsozialistischen Herrschaft habe sich Betz „ein Leben lang für eine freie Presse als Kraftquelle der freiheitlichen Gesellschaft eingesetzt“, erklärte der Ministerpräsident. Ihr Einsatz für Bildung und Wissenschaft seien zudem „wegweisend und inspirierend“.

Esther Betz wurde 1924 in dem mittlerweile zu Saarbrücken gehörenden Neufechingen geboren. 1956 wurde sie Herausgeberin der von ihrem Vater Anton mitgegründeten „Rheinischen Post“. Seit 1985 sitzt Esther Betz der gemeinnützigen Anton-Betz-Stiftung vor, die sich mit der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf für die Förderung von Wissenschaft und Bildung einsetzt.

Der Verdienstorden ist eine der höchsten Auszeichnungen des Landes und wurde 1986 aus Anlass des 40. Geburtstages NRWs vom damaligen Ministerpräsidenten Johannes Rau (SPD) gestiftet. Mit ihm werden engagierte Bürgerinnen und Bürger für ihren herausragenden Einsatz für das Gemeinwohl und das Land Nordrhein-Westfalen geehrt.