Parteien begrüßen Organspende-Vorstoß von Lauterbach

Tausende Patientinnen und Patienten müssen auf Spenderorgane warten. Jetzt gibt es Pläne, die Lebendspende bei Nieren zu erleichtern. Freiwilligkeit ist dabei allerdings eine zentrale Voraussetzung.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach plant eine Veränderung des Transplantationsgesetzes
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach plant eine Veränderung des TransplantationsgesetzesImago / Bernd Elmenthaler

Politiker von Union und Grünen begrüßen Pläne des Bundesgesundheitsministerium, die Nierenspende in Deutschland deutlich zu erleichtern. “Die Neuregelung wäre ein Lichtblick für viele tausend Betroffene, die auf ein Spenderorgan warten”, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Tino Sorge (CDU), dem Stern. Entscheidend sei nun, dass die Neuregelung schnell und bürokratiearm umgesetzt werde. “Auch ethische Fragen dürfen nicht unterschätzt werden.”

Auch die Grünen lobten die geplante Reform. Sie sei “richtig und wichtig”, sagte der gesundheitspolitische Sprecher, Janosch Dahmen, dem Magazin. In einer älter werdenden und chronisch kränkeren Gesellschaft werde der Bedarf an Nierenspenden steigen und gleichzeitig der Anteil passender Spenderorgane abnehmen. Allerdings: “Oberste Priorität muss dabei stets die vollständige Freiwilligkeit jedweder Spende und der umfassende medizinische Schutz vor und nach einer Lebendspende sein.”

Lauterbach plant “Überkreuzspende”

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) plant eine Veränderung des Transplantationsgesetzes, die die sogenannte Überkreuzspende erleichtern soll. Aus dem Referentenentwurf geht hervor, dass künftig auch ohne besonderes Näheverhältnis über Kreuz gespendet werden kann. Lediglich die betroffenen Spenderpaare müssen weiter jeweils einander nahestehen, etwa durch eine Ehe oder andere enge Verwandtschaftsbeziehung.