UN-Flüchtlingshilfe fordert sichere Fluchtrouten

Schon fast 400 Menschen sind nach UN-Angaben seit Jahresbeginn auf der Flucht im Mittelmeer ertrunken. Die UN-Flüchtlinghilfe fordert legale Fluchtrouten und Asylverfahren. Denn der Trend geht in eine andere Richtung.

Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat eine verstärkte Einrichtung legaler Fluchtwege nach Europa gefordert. Seit Jahresbeginn sind bereits mindestens 380 Menschen bei der Flucht über das Mittelmeer nach Europa ertrunken oder werden vermisst, wie die Flüchtlingshilfe am Mittwoch in Bonn mitteilte. In den fünf vergangenen Jahren seien es sogar mindestens 14.000 Menschen gewesen.

„Niemand flieht freiwillig, und kein Zaun, keine Mauer, kein Meer hält Menschen auf, Sicherheit für sich selbst und die eigene Familie zu finden“, so der Nationale Direktor der UNO-Flüchtlingshilfe in Deutschland, Peter Ruhenstroth-Bauer. „Es braucht daher legale Fluchtwege und einen sicheren Zugang zu fairen Asylverfahren.“

Laut UNHCR stieg die Zahl der Menschen auf der Flucht im vergangenen September mit 114 Millionen weltweit auf ein Rekordhoch. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stünden dabei Menschen aus der Ukraine und dem Nahen Osten. Dagegen gerieten Konflikte wie im Sudan, Jemen oder der Demokratischen Republik Kongo aus dem Blick. Auch für diese Flüchtlinge brauche es Schutz, stattdessen nähmen jedoch restriktive Flüchtlingspolitik und Fremdenfeindlichkeit in vielen Teilen der Welt zu.

„Das Zurückdrängen von Menschen, die internationalen Schutz suchen, verstößt gegen das internationale und europäische Recht“, betonte der UNHCR-Regionaldirektor für Europa, Philippe Leclerc. „Alle Menschen, die internationalen Schutz suchen, müssen die Möglichkeit haben, Asyl zu beantragen.“