Umwelthilfe legt Plan gegen Ressourcenverschwendung vor

Die Deutsche Umwelthilfe hat zum Erdüberlastungstag einen Zehn-Punkte-Plan gegen wertvolle Ressourcenverschwendung und für eine nationale Kreiswirtschaftsstrategie vorgelegt.

Aktivisten der BUNDjugend protestieren vor dem Bundestag in Berlin gegen die Verschwendung von Ressourcen unter dem Motto Schluss mit dem Ressourcenwahnsinn (29.07.2019)
Aktivisten der BUNDjugend protestieren vor dem Bundestag in Berlin gegen die Verschwendung von Ressourcen unter dem Motto Schluss mit dem Ressourcenwahnsinn (29.07.2019)Imago / snapshot

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat zum Erdüberlastungstag in Deutschland am 4. Mai einen Zehn-Punkte-Plan gegen Ressourcenverschwendung und für eine nationale Kreiswirtschaftsstrategie vorgelegt. Deutschland habe bereits mit dem heutigen Tag alle natürlichen und regenerierbaren Ressourcen für dieses Jahr aufgebraucht, erklärte der in Hannover ansässige Umwelt- und Verbraucherschutzverband.

Analog zu den Klimaschutzzielen fordere der Zehn-Punkte-Plan verbindliche Ziele, um den Ressourcenverbrauch und das Abfallaufkommen nachhaltig zu reduzieren, sagte DUH-Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz. Neben übergeordneten Reduktionszielen brauche es zusätzlich spezifische Vorgaben für Primärrohstoffe wie Öl, Gas, Metalle oder Mineralien wie Sand und Kies sowie für Holz. Nur so könne die Klimakrise gebremst werden und sich nachwachsende Ressourcen regenerieren.

Wertvolle Ressourcen gehen verloren

„Würden alle so verschwenderisch leben wie die Deutschen, dann bräuchte es drei Erden“, sagte Metz. Jeden Tag gingen weiter wertvolle Ressourcen verloren, weil die Politik nicht handele und wirksame Maßnahmen fehlten oder vorhandene Regelungen nicht eingehalten würden.

In ihrem Zehn-Punkte-Papier stellt die DUH auch konkrete Sofortmaßnahmen vor. Dazu zählen unter anderem eine Abgabe auf Einwegverpackungen, die Durchsetzung der Mehrwegquote für Getränkeverpackungen, ein bundesweiter Reparaturbonus, eine grüne öffentliche Beschaffung oder strengere Anforderungen beim Gebäudeabriss. Zusätzlich müssen die bereits bestehenden gesetzlichen Regelungen wie zur Sammlung von Elektroaltgeräten, Batterien, dem Plastiktütenverbot oder der Getrenntsammlung von Gewerbe- oder Bioabfällen konsequent umgesetzt werden.

Erdüberlastungstag am 4. Mai

Der Termin des Erdüberlastungstages wird jährlich vom Global Footprint Network, einer in den USA und der Schweiz ansässigen Denkfabrik, errechnet. Der Tag wird sowohl für einzelne Länder als auch für den gesamten Planeten angegeben. Ab dem errechneten Stichtag hat die Bevölkerung eines Landes – oder die Menschheit insgesamt – alle natürlichen Ressourcen verbraucht, die im Laufe eines Jahres erzeugt werden können. Der sogenannte „Earth Overshoot Day“ fiel im Jahr 2022 auf den 28. Juli. Der deutsche Erdüberlastungstag war auch im vergangenen Jahr am 4. Mai.