Als der Missbrauchsskandal 2010 öffentlich wurde, wurde sexualisierte Gewalt durch Kirchenleute in der Öffentlichkeit vor allem als katholisches Thema betrachtet. So rückte die katholische Deutsche Bischofskonferenz in den Fokus der medialen Berichterstattung. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat Missbrauch in den eigenen Reihen erst 2018 systematisch angefasst.

Missbrauchs-Aufarbeitung in der EKD

Politik

Würzburg

Kirsten Fehrs

Die Finanzsituation im katholischen Bistum Würzburg entspannt sich weiter: Zum ersten Mal nach sieben Jahren hat das Bistum 2022 ein Haushaltsjahr mit einer klar positiven Bilanz beendet. Wie der bischöfliche Finanzdirektor Sven Kunkel am Mittwoch in Würzburg sagte, wurde 2022 ein Bilanzgewinn von 2,1 Millionen Euro verzeichnet. Die Gründe dafür seien neben dem vor vier Jahren eingeschlagenen finanziellen Konsolidierungskurs auch die positive wirtschaftliche Entwicklung nach Corona und höhere Steuereinnahmen. Wegen solcher Sondereffekte dürfte man aber nicht vom Sparkurs abweichen, erläuterte Kunkel.

Würzburger Bistum erwirtschaftet 2022 erstmals wieder Bilanzgewinn

Die Wahl rechtspopulistischer oder rechtsextremistischer Parteien ist für Christinnen und Christen nach Ansicht des katholischen Würzburger Bischofs Franz Jung inakzeptabel. „Als Christen treten wir für die freiheitlich-demokratische Grundordnung unseres Landes und die Wahrung der Menschenrechte für jedermann ein“, sagte Bischof Jung am Mittwoch bei der Jahrespressekonferenz des Bistums in Würzburg. Christenmenschen könnten keine Parteien wählen, die rassistische, fremdenfeindliche oder antisemitische Meinungen vertrete oder solche Positionen in ihren Reihen dulden, betonte der Bischof.

Bischof Jung nennt Wahl rechter Parteien für Christen “inakzeptabel”

Im vergangenen Jahr hat das Bistum Würzburg insgesamt 229.500 Euro Anerkennungsleistungen an Betroffene sexuellen Missbrauchs gezahlt. Wie Bischof Franz Jung am Mittwoch in Würzburg mitteilte, seien 15 Anträge auf Anerkennung des Leids gestellt worden, in fünf Fällen sei Geld gezahlt worden. Die Summe verteile sich auf Anträge aus den Jahren 2021 bis 2023. 8.000 Euro der Gesamtsumme seien von Ordensgemeinschaften übernommen worden.

Bistum Würzburg: 2023 fast 230.000 Euro an Missbrauchszahlungen

Die Schädel der drei Patrone des Bistums Würzburg reisen im Herbst 2024 in ihre irische Heimat. Wie Bischof Franz Jung am Mittwoch in Würzburg ankündigte, sollen die Häupter von Kilian, Kolonat und Totnan im Oktober mit einer Delegation des Bistums im Rahmen einer Pilgerreise verschiedene Orte auf der Grünen Insel besuchen. “Diese Pilgerfahrt ist nicht nur ein Zeichen der Verbundenheit im Glauben, sondern dient auch dazu, die langjährige Freundschaft zwischen Unterfranken und Irland weiter zu festigen”, erklärte Bischof Jung.

Bistum Würzburg plant Irland-Wallfahrt mit heiligen Häuptern

Glaube

Freude im Bistum Würzburg: Erstmals seit Langem gab’s 2022 wieder einen Gewinn. Während Erleichterung über die finanzielle Stabilisierung spürbar ist, mahnt der Finanzdirektor im Blick auf die Zukunft.

Echtes Leben.
Echte Nachrichten.

Würzburg 24. Januar 2024

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