Thierse zu Ukraine: Denken über Krieg hinaus muss möglich sein

Wie Frieden finden in der Ukraine und Nahost? Der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse hofft auf mehr Impulse für Friedensverhandlungen. Kriege dürften keine Zukunft haben.

Der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse hofft mit Blick auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine auf mehr Impulse für Friedensverhandlungen. Bei aller notwendigen Solidarität müsse es erlaubt sein, “mitten im Krieg über den Krieg hinaus zu denken”, sagte er im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Sonntag in Berlin. Es müsse möglich sein zu fragen, “wie kommen wir da wieder heraus, wie schaffen wir eine Friedensordnung”. Kriege könnten nie eine Zukunft haben und zeigten immer eine zerstörerische Wirkung.

Der SPD-Politiker war im vergangenen Jahr heftig dafür kritisiert worden, dass er einen umstrittenen Friedensappell mit dem Titel “Frieden schaffen” unterzeichnet hatte. Vor allem ehemalige SPD-Spitzenkräfte forderten darin Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf, Vermittler für einen Waffenstillstand in der Ukraine zu suchen. Thierse betonte zudem, dass es auch bei dem “bedrückenden Nahost-Konflikt” wichtig sei, “endlich eine dauerhafte Lösung zu finden”.