Superhelden reif für das Museum
Besucher der Ausstellung treffen auf lebensgroße Figuren von Batman und Spiderman. Auch das Batmobil aus den Kino-Streifen gehört zu der Schau. Unter dem Titel „Superheroes“ widmet das NRW-Forum in Düsseldorf Superheldinnen und Superhelden eine große Ausstellung, die ab Freitag zu sehen ist. Bis zum 11. Mai 2025 werden 1.600 Ausstellungsstücken, darunter auch Comic- Hefte, Originalzeichnungen, Skulpturen und Action Toys sowie Filmausschnitte und Medienkunstinstallationen gezeigt. Die Superhelden und -heldinnen verkörpern laut den Ausstellungsmachern Wünsche, Träume und Hoffnungen der Menschheit.
Die aus Comic-Heften, Spielzeugen, Büchern, Filmen oder Fotos bekannten Superhelden stehen für den „ewigen Kampf zwischen Gut und Böse“, erklärte Kurator Alain Bieber. Seit dem in den 1930er Jahren erdachten Superman retten auch alle anderen Superheroes mit ihren übermenschlichen Fähigkeiten seit rund 100 Jahren immer wieder die Menschheit. Ausgestattet sind sie zudem mit einem ausgeprägten moralischen Kompass oder High-Tech-Ausrüstung. Sie verkörpern weiter den Wunsch nach Gerechtigkeit und stehen stellvertretend für die Verteidigung wehrhafter Demokratien, so die Ausstellungsmacher.
Von Batman und seinem Gegenspieler Joker über Manga und Anime bis hin zu Politik und Propaganda:
Die Schau demonstriert in insgesamt elf Themenbereichen die Vielfalt des Genres. Präsentiert werden auch die bekanntesten Widersacher der Superhelden sowie Persiflage-Exponate der Helden. Neben zahlreichen Comic-Heften werden Originalzeichnungen, Skulpturen und Action Toys gibt es auch viele Filmrequisiten, wie die Batman-Maske oder das Original-Kostüm von Super-Girl, zu sehen.
Die Figuren sind nicht nur Teil der universellen Popkultur geworden, sondern haben sich auch erfolgreich in den Alltag integriert. Auch davon erzählt die Schau anhand von Helden-Uhren, Helden-Kaffeekannen und anderen Gebrauchsgegenständen sowie jeder Menge Spielzeug mit nachbaubaren Szene-Elementen und hunderten Sammlerfiguren aus privaten Sammlungen.
In der bis 11. Mai 2025 gezeigten Ausstellung ist auch ein von der Künstlerin Patricia Waller gehäkelter Supermann zu sehen, der in Lebensgröße in eine Wand knallt. Ebenso gibt es einen gehäkelten Spiderman, der sich in der Ecke eines der Ausstellungsräume in ein von ihm selbst gewebtes Spinnennetz verheddert. Präsentiert werden zudem lokale Helden, wie der aus Bayern stammende Tracht-Man, der in München mit Knödelkanone und Maßkrug bewaffnet auf Verbrecherjagd geht.
Comic-Heldinnen und -Helden wurden nach Worten der Ausstellungsmacher immer auch als Propagandawerkzeuge eingesetzt, um den Patriotismus zu fördern oder auch Feindbilder zu verbreiten.
1941 – mitten im Zweiten Weltkrieg – schufen die Zeichner und Texter Joe Simon und Jack Kirby mit ihrer Figur Captain America den Prototypen des patriotischen amerikanischen Helden. Sein Kostüm war an die Farben der US-amerikanischen Flagge angelehnt. Auf dem Cover des allerersten Heftes vom März 1941 versetzte Captain America dem deutschen Diktator Adolf Hitler inmitten dessen Nazitruppe einen ihn zu Fall bringenden Kinnhaken.
Im Museum Feld-Haus im benachbarten Neuss läuft noch mit Mitte Januar die Ausstellung „Amazing Superbags“. Auch in dieser Schau des zum Clemens-Sels Museum gehörenden Haus geht es um Superhelden im Comic-Kosmos und speziell um Figuren wie Spider-Man, Ant-Man oder Black Widow, die von Insekten inspiriert wurden und zu den beliebtesten Superhelden aller Zeiten wurden.