Studie: Mehr Städte wollen schnelle Teilhabe von Zugewanderten

Laut einer Berliner Studie setzen sich immer mehr Landkreise und kreisfreie Städte für eine bessere Teilhabe von zugewanderten Menschen ein – auch um damit ihre eigene Attraktivität zu steigern.

Immer mehr Landkreise und kreisfreie Städte schreiben sich eine bessere Teilhabe von zugewanderten Menschen auf die Fahnen
Immer mehr Landkreise und kreisfreie Städte schreiben sich eine bessere Teilhabe von zugewanderten Menschen auf die FahnenImago / BildFunkMV

Immer mehr Landkreise und kreisfreie Städte schreiben sich eine bessere Teilhabe von zugewanderten Menschen auf die Fahnen – auch um damit ihre Attraktivität zu steigern. Laut einer vorgestellten Untersuchung des Berlin-Instituts haben mehr als die Hälfte der insgesamt 400 Landkreise und kreisfreien Städte ein entsprechendes Konzept dafür. Dazu zählten auch viele ländliche Regionen. Zwei Drittel der Konzepte basierten darauf, dass zugewanderte Menschen, Möglichkeiten erhielten, erwerbstätig zu sein, aber auch an gesellschaftlichen Projekten mitzuwirken. Die Autoren bezeichneten dies als „teilhabeorientierte Integrationsarbeit“.

Um zu untersuchen, wie teilhabeorientierte Integrationspolitik in der Praxis funktioniert, begleitete das Berlin-Institut sechs Landkreise und kreisfreie Städte mit teilhabeorientierten Konzepten über anderthalb Jahre bei ihrer Integrationsarbeit: Neumünster in Schleswig-Holstein, Dessau-Roßlau in Sachsen-Anhalt, das Altenburger Land in Thüringen, den Rhein-Neckar-Kreis in Baden-Württemberg, den Wetteraukreis in Hessen sowie den Kreis Lippe in Nordrhein-Westfalen.

Die Land-Bevölkerung schrumpft, der Altersdurchschnitt steigt

„Die Kreise und Städte reagieren damit auch auf aktuelle Herausforderungen“, sagte die Direktorin des Berlin-Instituts, Catherina Hinz. Gerade in vielen ländlichen Regionen Deutschlands schrumpft die Bevölkerung und der Altersdurchschnitt der Bewohnern steige. Vielerorts kämpften die Verantwortlichen mit klammen Kassen. Hier setze die teilhabeorientierte Integrationspolitik an. Indem die Teilhabe aller Einwohner gestärkt werde, solle die Region attraktiver für alle werden.

Die Autoren der Studie empfahlen, Hürden für eine Teilhabe zu identifizieren und zu versuchen, diese abzubauen. Eine offenere Einstellung zur Teilhabe könnte auch dadurch gelingen, dass Mitarbeitende zum Thema Diskriminierung und im Umgang mit Vorurteilen geschult werden müssten. Wichtig könnten zudem kommunale Antidiskriminierungsstellen seien. Zudem müssten Kreise und Städte entsprechende Förderprogramme für eine Integrationsarbeit auf Dauer anlegen.