Studie: Kein Generationenkonflikt beim Thema Klimaschutz

Beim Klimaschutz gibt es nach einer neuen Studie in Deutschland keinen Generationenkonflikt. Das Thema hat für alle Altersgruppen gleichermaßen eine hohe Wichtigkeit.

Das Thema Klimaschutz ist laut einer neuen Studie generationsübergreifend
Das Thema Klimaschutz ist laut einer neuen Studie generationsübergreifendImago / Funke Foto Services

Wenn es um Klimaschutz geht, gibt es nach einer neuen Studie in Deutschland keinen Generationenkonflikt. Das Thema sei für alle Altersgruppen von hoher Wichtigkeit, heißt es in einer in Berlin veröffentlichten Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung, über die die Süddeutsche Zeitung zuerst berichtet hatte. Ältere Generationen geben dies sogar durchschnittlich häufiger an und achten nach eigenen Angaben stärker darauf, sich im Alltag klimafreundlich zu verhalten als jüngere Generationen.

Unterschiede zeigen sich beim Thema Ernährung

Auf die Frage, wie wichtig einem vegetarisches oder veganes Essen sei, antworteten 34 Prozent der bis 25-Jährigen, dass es ihnen ganz oder eher wichtig sei, bei den über 56-Jährigen sind es nur gut zehn Prozent. Studien-Autor Dominik Hirndorf sagte dazu, durch Aktionen von Fridays for Future und die mediale Präsenz junger Aktivistinnen wie Greta Thunberg oder Luisa Neubauer sei der Eindruck entstanden, dass Klimaschutz in erster Linie ein Thema junger Menschen sei. Das bestätige sich durch die erhobenen Zahlen allerdings nicht. Den „zuweilen ausgerufenen Generationenkonflikt zwischen Alt und Jung“ bei diesem Thema gebe es in dieser Form nicht.

Auf die Frage „Wie wichtig ist es Ihnen, das Klima zu schützen?“ antworteten 88 Prozent der 16- bis 25-Jährigen mit „wichtig“ oder „sehr wichtig“. Bei den 56- bis 65-Jährigen waren es 91 Prozent, bei den noch älteren 92 Prozent.

Angst vor Klimawandel noch vor Ukraine-Krieg

Die Stiftung wollte auch wissen, wie sich die Bürgerinnen und Bürger selbst verhalten. Die Aussage „Ich achte darauf, mich im Alltag umwelt- und klimafreundlich zu verhalten“ treffe „voll und ganz“ auf sie zu – das erklärten 36 Prozent der Befragten. Mit zunehmendem Alter gaben die Teilnehmer viel häufiger an, voll und ganz umwelt- und klimafreundlich zu leben: Bei den 16- bis 25-Jährigen waren es nur 22 Prozent, bei den 66- bis 75-Jährigen schon 46 Prozent und bei den noch älteren sogar 62 Prozent.

Über ein Viertel der Befragten haben sehr große Angst (26 Prozent) und weitere 43 Prozent äußern große Angst vor möglichen Folgen der Erderhitzung. Damit liegt die Angst vor dem weltweiten Klimawandel vor allen anderen abgefragten Bedrohungsszenarien wie dem Angriffskrieg Russlands in der Ukraine, der Inflation oder der Verbreitung von Falschinformationen im Internet.

Junge Frauen besonders besorgt über Klimawandel

Die Angst ist dabei in Westdeutschland (71 Prozent) weiter verbreitet als im Osten (64 Prozent), sie ist in den Städten (71 Prozent) leicht größer als in ländlichen Regionen (65 Prozent) – und sie ist unter Frauen (75 Prozent) häufiger verbreitet als bei Männern (63 Prozent).

Besonders groß fällt die Angst unter den 16- bis 25-Jährigen aus (sehr groß: 35 Prozent). Unterdurchschnittlich oft wird die sehr große Angst von den über 75-Jährigen angegeben (19 Prozent). Besonders sticht aber eine Gruppe heraus – und das sind die jungen Frauen. Von ihnen gaben 90 Prozent an, sehr große oder große Angst vor dem Klimawandel durch die globale Erwärmung zu haben.