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Stiftung Denkmalschutz legt “Schwarzbuch der Denkmalpflege” vor

Abrissbagger und Tricks von Bauherren: Jeden Tag werden in Deutschland Denkmale zerstört. Mit einem Schwarzbuch wollen Denkmalschützer künftig jährlich auf Verluste hinweisen. Und für den Sinn des Denkmalschutzes werben.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz stellt heute in Berlin ein “Schwarzbuch der Denkmalpflege” vor. Darin wird exemplarisch eine Auswahl von Denkmälern aufgelistet, die im Zeitraum 2023/2024 zerstört wurden oder als gefährdet eingestuft werden müssen.

Nach Darstellung der in Bonn ansässigen Stiftung fallen in Deutschland fast täglich denkmalgeschützte Objekte Abrissbaggern und destruktiven Planungen zum Opfer. Immer öfter würden Denkmalschutzgesetze aufgeweicht und unter dem Vorwand wirtschaftlicher oder ökologischer Zwänge Denkmale zerstört. Auch in der Politik sinke das Verständnis für den Denkmalschutz.

Konkrete Zahlen hat die Stiftung nicht. Sie verweist aber darauf, dass in den Jahren 2023 und 2024 mehr als 900 Denkmale aus den entsprechenden Listen der Bundesländer gestrichen worden seien. Deutlich kritisiert das Schwarzbuch die Deutsche Bahn: Sie sei einer der größten Eigentümer von Denkmalen, missachte aber in vielen Fällen die entsprechenden Vorschriften.

Ein “Schwarzbuch der Denkmalpflege” soll künftig jedes Jahr erscheinen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat im April ihr 40-jähriges Bestehen gefeiert. Sie fordert unter anderem, dass ein bundesweites Verzeichnis von Denkmalen geschaffen wird und auch zerstörte Denkmale deutschlandweit dokumentiert werden.