Sternsinger ziehen durch den Norden

Es ist wieder soweit: In diesen Tagen bringen Sternsinger den Segen in norddeutsche Häuser. Vier Kinder aus Hamburg dürfen sogar nach Berlin reisen – zum Empfang bei Kanzlerin Merkel.

Auch im Norden sind Sternsinger unterwegs (Archivbild)
Auch im Norden sind Sternsinger unterwegs (Archivbild)Peter Roggenthin / epd

Allein in Schleswig-Holstein sind mehr als 1.000 Sternsinger unterwegs. Mit dem Kreidezeichen "20*C+M+B+17" bringen die Mädchen und Jungen in den Gewändern der Heiligen Drei Könige den Segen "Christus segne dieses Haus" zu den Menschen und sammeln für notleidende Kinder in aller Welt.
Auch Landes- und Kommunalpolitiker werden von Kaspar, Melchior und Balthasar besucht. Am Festtag der Heiligen Drei Könige an diesem Freitag empfängt Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) Sternsinger aus Halstenbek in der Kieler Staatskanzlei. Auch ins Kieler Landeshaus ziehen die Sänger ein. Der Empfang beginnt um 11 Uhr vor dem Portal des Schleswig-Holsteinischen Landtages mit über 70 kleinen Königen aus Kiel, Halstenbek, Elmshorn, Niebüll, Flensburg, Lübeck, Bad Oldesloe und Eutin.

Politiker empfangen Kinder

In Mecklenburg-Vorpommern dauert es in diesem Jahr etwas länger: Erst am Mittwoch, 11. Januar empfängt Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) Kinder der Propsteigemeinde St. Anna aus Schwerin in der Staatskanzlei. Im Landtag sei in diesem Jahr kein Empfang geplant wegen des Plenarsaal-Umbaus, hieß es.
Einen Frühstart legt dagegen Niedersachsen hin: Bereits am heutigen Donnerstag besuchen etwa 80 Sternsinger werden den Niedersächsischen Landtag in Hannover und übergringen den Mitarbeitern ihre Neujahrs- und Segenswünsche. Die Kinder und Jugendlichen stammen aus acht katholischen Pfarrgemeinden der Stadt und der Region.
Eine Gruppe katholischer Sternsinger wird am Freitag (6. Januar, 15 Uhr) auch im Hamburger Rathaus erwartet. Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit und Bürgermeister Olaf Scholz (beide SPD) wollen die kleinen Könige im Bürgermeistersaal empfangen, wie der Senat am Mittwoch mitteilte. Im gesamten Erzbistum (Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg) sind rund 3.000 Kinder in diesen Tagen als Sternsinger unterwegs.

Gemeinsam für Gottes Schöpfung

Vier Hamburger Kinder aus der katholischen Pfarrgemeinde St. Paulus Billstedt dürfen sogar nach Berlin reisen – zum Sternsinger-Empfang von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Sie vertreten in diesem Jahr das Erzbistum Hamburg, teilt die katholische Pressestelle mit. Seit 1984 bringen die Sternsinger ihren Segen auch ins Bundeskanzleramt.
Bei der Aktion wird der Segensspruch "20*+C+M+B+17" (Christus Mansionem Benedicat = Christus segne dieses Haus) mit Kreide an die Haustüren geschrieben und um eine Spende für die Kinder in den armen Ländern der Erde gebeten. 2016 sammelten die Sternsinger in ganz Deutschland mehr als 46,2 Mio Euro, im Erzbistum Hamburg waren es 466.000 Euro.
"Gemeinsam für Gottes Schöpfung – in Kenia und weltweit" heißt das Leitwort der diesjährigen Aktion. Beispielland ist Kenia. Das Kindermissionswerk "Die Sternsinger" und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend sind Träger der Aktion Dreikönigssingen. Seit ihrem Start 1959 hat sie sich zur weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Rund 994 Millionen Euro wurden seither gesammelt, mehr als 70.000 Projekte und Hilfsprogramme für Kinder in Afrika, Lateinamerika, Asien, Ozeanien und Osteuropa unterstützt. (epd)