Steffen Paar wird neuer Propst im Kreis Rantzau-Münsterdorf

Jetzt hat der Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf wieder zwei Pröpste: Die Synode hat Pastor Steffen Paar in das Amt gewählt, das nach einer Finanzaffäre vakant war.

Steffen Paar wird neuer Propst in Rantzau-Münsterdorf
Steffen Paar wird neuer Propst in Rantzau-MünsterdorfKirchenkreis

Itzehoe/Wilster. Pastor Steffen Paar wird der neue zweite Propst im Kirchenkreis Rantzau-Münsterdorf. Der 42-Jährige leitet zukünftig die Propstei Nord mit Sitz in Itzehoe, wie der Kirchenkreis am Sonnabend mitteilte. Auf der Synode des Kirchenkreises in Wilster setzte sich der Pastor aus Sülfeld im zweiten Wahlgang mit 40 von 65 Stimmen durch. „Ich freue mich riesig“, sagte Paar nach seiner Wahl dem epd-Nord. Seine Gegenkandidatin war Pastorin Simone Pottmann aus Kaltenkirchen.

Steffen Paar arbeitet seit 2015 als Gemeindepastor in der Gemeinde Sülfeld bei Bad Odesloe im Kirchenkreis Plön-Segeberg. Der 1980 in Böblingen geborene Theologe ist seit 2018 Mitglied der Kirchenkreissynode und Landessynode der Nordkirche. Er lebt mit seinem Mann Christoph und einem Welsh-Terrier in Sülfeld. Paar liebt Schokolade, backt gern Kuchen und spielt schon mal draußen vor der Kirche auf dem Klavier. Auf den Social Media-Kanälen Facebook, YouTube und Instagram ist er sehr aktiv. Paar: „Das werde natürlich auch als Propst beibehalten.“ Sein Instagram-Account „Schokoladenkerl“ hat rund 2.500 Follower.

Bischof zufrieden

Bischof Gothart Magaard, Vorsitzender des Pröpstewahlausschuss, gratulierte dem neuen Propst: Mit Steffen Paar habe die Kirchenkreissynode „eine gute Wahl getroffen“. Er sei zuversichtlich, dass Paar die hohen Ansprüche des Amtes erfüllen werde. Magaard: „Mit seinen langjährigen Erfahrungen in Kirchengemeinde und Landessynode und seinen vielfältigen kreativen Ansätzen bringt er das richtige Rüstzeug für die anstehenden Aufgaben mit.“

Sabbatical auf den Azoren

Erst im August 2022 war Paar von einer 14-monatigen Auszeit zurückgekehrt. Mit seinem Mann Christoph hatte er ein Sabbatical auf den Azoren eingelegt, „um aufzutanken und Neues auszuprobieren“, sagt Paar. Jetzt könne er „mit neuem Elan“ die Aufgaben als Propst angehen. Zunächst freue er sich darauf, „die Menschen und ihre Fragen“ kennenzulernen. Nach notwendigen Strukturdebatten in der Kirche wolle er „schnell ins Machen“ kommen, so der Theologe. Er freue sich darauf, die Kirche im digitalen Raum weiter voranzubringen und kreatives Potenzial zu fördern.

Neben Paar als neuen Leiter der Propstei Nord ist seit 2020 Thielko Stadtland als Propst für die Propstei Süd zuständig. Die Synode des Kirchenkreises Rantzau-Münsterdorf hatte 2019 das Zwei-Pröpste-Modell beschlossen, um die steigenden Herausforderungen von der Organisation, Vision und Zukunftsarbeit bis hin zum nachhaltigen Pfarrstellenplan bewältigen zu können.

Sieben Dienstwagen ohne Vereinbarung

Die Wahl war nötig geworden, weil der bisherige Propst Thomas Bergemann im Februar von seinem Amt wegen einer Finanzaffäre zurückgetreten war. Wie ein Wirtschaftsprüfer im März feststellte, hat es sieben Dienstwagen ohne jegliche Vereinbarung gegeben – zudem wurden sie teilweise von Privatpersonen außerhalb der Mitarbeiterschaft genutzt. Außerdem wurden zwei der Kreditkarten des Kirchenkreises für private Transaktionen eingesetzt. Die Verfehlungen seien mit etwa 40.000 Euro zu beziffern.

Ein Propst oder eine Pröpstin übernimmt in der Nordkirche das leitende geistliche Amt eines Kirchenkreises. Von der Ausbildung unterscheiden sie sich nicht von einem Pastor. Der Propst wird von der Synode des Kirchenkreises für jeweils zehn Jahre gewählt und ist Dienstvorgesetzter der Pastorinnen und Pastoren seiner Propstei. (epd)