Sinti und Roma: Holocaust-Gedenken wichtiger denn je

Zum gemeinsamen Gedenken an die Opfer des Holocaust hat der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma aufgerufen. An die NS-Verbrechen zu erinnern, sei ein „starkes Zeichen für eine wehrhafte Demokratie, die aus dem Bewusstsein über ihre Vergangenheit entschlossen ist, die Würde aller Menschen in Gegenwart und Zukunft“ zu verteidigen, sagte der Zentralrats-Vorsitzende Romani Rose laut Redemanuskript am Mittwoch in Berlin. Er sprach bei einer Gedenkfeier für die in der NS-Zeit ermordeten Sinti und Roma.

Die Erinnerung sei umso wichtiger, als heute rechtsnationale Netzwerke und „neue Nazis“ Umsturzpläne schmiedeten, sagte Rose. Die Überlebenden der NS-Verfolgung machten sich große Sorgen, wenn Rechtsextremisten heute wieder Pläne für massenhafte Deportationen schmiedeten. Rose bezog sich dabei auf ein jüngst bekannt gewordenes Treffen von Rechtsextremen und AfD-Politikern in Potsdam.

Der Zentralrat zeigte sich zugleich erleichtert, dass zuletzt bundesweit Hunderttausende Menschen gegen Rechtsextremismus demonstriert haben. Das sei ein wichtiges Zeichen für die Sicherheit von Demokratie und Rechtsstaat in Deutschland.