Schule trauert um getötete Lehrerin

Trauer und Entsetzen herrschen nach der Tötung einer Lehrerin am Berufskolleg im nordrhein-westfälischen Ibbenbüren. Die Schule gedenkt am Donnerstag des Opfers

Blumen vor Gedenkkerzen (Symbolbild)
Blumen vor Gedenkkerzen (Symbolbild)Imago / imagebroker

Das Berufskolleg Ibbenbüren trauert um die Lehrerin, die am Dienstag mit Messerstichen getötet wurde. Am Donnerstag will die Schule mit einer Schweigeminute der mutmaßlich durch einen ihrer Schüler getöteten Lehrerin gedenken, wie die Bezirksregierung Münster am Mittwoch mitteilte. Bis zu 40 Schulpsychologen aus dem Regierungsbezirk sowie Notfallseelsorger und Krisen-Interventionskräfte begleiteten die Schulgemeinde in den kommenden Tagen.

Am Dienstagnachmittag soll ein tatverdächtiger Schüler seine 55 Jahre alte Klassenlehrerin, die zu dem Zeitpunkt alleine in dem Klassenzimmer gewesen sein soll, mit einem Messer angegriffen und tödlich verletzt haben. Danach wählte der 17-Jährige nach Angaben der Staatsanwaltschaft Münster den Notruf der Polizei und ließ sich von Einsatzkräften widerstandslos festnehmen.

Aula wird zum Trauerort

In der Aula der Schule werde ein Trauerort eingerichtet und ein Kondolenzbuch für die getötete Lehrerin ausgelegt, teilte die Bezirksregierung weiter mit. Der Klassenraum sowie die entsprechende Etage blieben während der weiter laufenden Ermittlungen gesperrt und sollen anschließend auf derzeit noch unbestimmte Zeit nicht genutzt werden.

Die nordrhein-westfälische Schulministerin Dorothee Feller (CDU) sprach unterdessen am Mittwoch bei einem Besuch der Schule den Kolleginnen und Kollegen der Getöteten ihre Anteilnahme aus. „Diese Tat lässt mich und uns alle tief betroffen und erschüttert zurück“, sagte sie. In ihrer Trauer werde die Schulgemeinde nicht alleingelassen, unterstrich sie. Auch ein Notfallteam der Schulpsychologie stehe der Schulgemeinde zur Seite.

Psychologischer Begleitung

Am Donnerstag sollen nach Auskunft der Bezirksregierung zunächst die Lehrerinnen und Lehrer mit Psychologen, Polizei, Schulaufsicht und Schulträger zusammenkommen. Dabei sollen die Lehrkräfte auf die gemeinsame Trauerarbeit mit den Schülerinnen und Schülern vorbereitet werden.

Die kommenden Tage stünden für Trauerarbeit zur Verfügung, hieß es weiter. Dabei würden die Klassen jeweils von mindestens zwei Lehrern und psychologischer Begleitung unterstützt. Unabhängig davon stehe allen Angehörigen der Schulgemeinschaft bei Bedarf auch ein individuelles schulpsychologisches Unterstützungsangebot zur Verfügung. Ab der kommenden Woche wird die Schule schrittweise in den regulären Unterrichtsbetrieb zurückkehren. Eine zentrale Trauerfeier für die getötete Lehrerin soll später erfolgen.

Hintergründe der Tat

Am Mittwoch hatte die Staatsanwaltschaft weitere Details zu einem möglichen Hintergrund bekannt gegeben. Der 17-jährige beschuldigte Schüler soll massive Probleme in der Berufsschule gehabt haben. Die immer wiederkehrenden Konflikte mit Lehrerinnen und Lehrern sollen am Dienstagmorgen zu einem eintägigen Schulverweis durch die Schulleitung geführt haben.

Die Mordkommission der Polizei Münster hat die Ermittlungen übernommen. Der Beschuldigte habe sich bislang nicht zur Tat geäußert, hieß es.