Rotes Kreuz warnt: Drohende Knappheit bei Blutspenden

Gesucht wird eine neue Generation von Blutspendern. Weil die Babyboomer-Generation sich vermehrt von Spendern zu Empfängern entwickele, seien junge Leute gefragt, mahnt das Deutsche Rote Kreuz zum Weltblutspendetag.

Zum Weltblutspendetag am Freitag haben Hilfsorganisationen und Ärzteverbände die Deutschen zu mehr Blutspenden aufgerufen. “Der Bedarf an Blutprodukten steigt, während die Zahl der Spenden sinkt”, erklärte der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Stefan Schwartze, in Berlin.

Stephan Küpper von Blutspendedienst West des Deutschen Roten Kreuzes zeigte sich angesichts aktuell knapper Blutvorräte besorgt. Er betonte, im Mai seien wegen der vielen Feiertage und langen Wochenende die Spenden stark zurückgegangen. Mit der Fußball-Europameisterschaft und den folgenden Ferienmonaten zeichne sich ein weiterer verschärfter Mangel ab. Die Puffer würden kleiner.

Patric Nohe, Pressesprecher beim Blutspendedienst des DRK, sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), auch langfristig sinke die Zahl der Spender durch die Alterung der Bevölkerung. Zwar gebe es für Blutspenden keine Altersgrenze nach oben mehr; doch immer mehr Mitglieder der Babyboomer-Generation könnten durch bestimmte Medikamente oder Krankheiten nicht mehr spenden. Notwendig seien deshalb ein Generationenwechsel und neue, regelmäßige Spender in der jungen Generation.

In Deutschland werden laut DRK werktäglich rund 15.000 Blutspenden benötigt. 2023 gab es rund 3 Millionen Blutspenden. Blutprodukte sind nach schweren Unfällen, bei größeren Operationen oder zur Behandlung bestimmter Erkrankungen nach wie vor unverzichtbar. In Deutschland können Menschen ab 18 Jahren Blut und Plasma spenden. Vollblutspenden sind für Frauen viermal, für Männer sechsmal innerhalb von zwölf Monaten möglich. Plasma kann bis zu 60-mal pro Jahr gespendet werden.