Rosa von Praunheim: Idee zur queeren Schau kam von Pfarrer

Die Ausstellung „Jesus liebt“ mit Werken des Malers Rosa von Praunheim durfte nicht in einer Kulturkirche in Nürnberg bleiben. Der queere Künstler über die Hintergründe der Schließung.

Die Idee zu seiner umstrittenen Ausstellung «Jesus liebt» ist nach Worten des Regisseurs und Malers Rosa von Praunheim (81) von einem Nürnberger Pfarrer gekommen
Die Idee zu seiner umstrittenen Ausstellung «Jesus liebt» ist nach Worten des Regisseurs und Malers Rosa von Praunheim (81) von einem Nürnberger Pfarrer gekommenImago / Photopress Müller

Die Idee zu seiner umstrittenen Ausstellung „Jesus liebt“ ist nach Worten des Regisseurs und Malers Rosa von Praunheim (81) von einem Nürnberger Pfarrer gekommen. Dieser habe ihn gefragt, ob er zum Christopher-Street-Day eine Ausstellung in der Kirche Sankt Egidien mache, sagte von Praunheim der Zeit-Beilage „Christ und Welt“. „Da kam ich auf die Idee, religiöse Kitschmotive aus dem Netz zu nehmen und sie kritisch mit sexuellen Darstellungen zu ergänzen, entsprechend meiner Fantasie.“

Es sei sehr mutig von dem Pfarrer gewesen, diese Ausstellung in der Kirche zu zeigen, „weil er ja wusste, wie viele Gemeindemitglieder konservativ sind“, so der schwule Künstler. „Wenn dann auch noch die Presse draufspringt und diese Aktion öffentlich diskutiert wird, hat sie doch ihren Zweck erfüllt.“

Früheren Papst Benedikt XVI. umgeben von homosexuellen Männern

Im Sommer vergangenen Jahres war die Ausstellung in der Kulturkirche in Nürnberg eröffnet worden. Nach einer öffentlich kontrovers geführten Debatte über die Schau beschloss der Kirchenvorstand am Ende die endgültige Schließung. Zu sehen waren in der Ausstellung unter anderen auch Bilder, die den früheren Papst Benedikt XVI. umgeben von homosexuellen Männern zeigen. Später wurde die Ausstellung in Hamburg gezeigt, allerdings in einer Galerie.