Wiedereröffnung der Praunheim-Ausstellung in KREISGalerie Nürnberg

Nachdem am Wochenende ein neuer Standort für die Ausstellung „Jesus liebt“ in Nürnberg gesucht wurde, gibt es nun einen neuen Ort für die Bilder des Künstlers Rosa von Praunheim: die KREISGalerie.

In unmittelbarer Nähe zum Germanischen Nationalmuseum und Straße der Menschenrechte in Nürnberg soll nun die Ausstellung "Jesus liebt" zu sehen sein
In unmittelbarer Nähe zum Germanischen Nationalmuseum und Straße der Menschenrechte in Nürnberg soll nun die Ausstellung "Jesus liebt" zu sehen seinImago / H. Tschanz-Hofmann

Nach der Schließung der umstrittenen Queer-Ausstellung mit Bildern des Malers Rosa von Praunheim in der Nürnberger Kirche St. Egidien gibt es nun einen neuen Standort: die KREISGalerie in der Karthäusergasse in Nürnberg. Die Schau soll dort ab Mittwoch, dem 2. August, zu sehen sein, wie es auf der Website des Fördervereins Christopher-Street-Day Nürnberg e.V. am Montagmorgen hieß. Die Ausstellung war zuerst in der evangelischen St.-Egidien-Kirche gezeigt worden. Nach starker Kritik hatte die Kirchengemeinde sich vergangene Woche entschieden, die Ausstellung mit teils provokanten, homoerotischen Bildern zu schließen.

 

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CSD-Vorstand: Viele Angebote aus der Nürnberger Kunstszene eingegangen

„Nachdem sich die Nürnberger Kulturkirche St. Egidien nicht weiter in der Lage sieht, provokativer queerer Kunst ein Obdach zu gewähren, sind aus der Nürnberger Kunstszene viele Angebote bei uns eingegangen, die Ausstellung aufzunehmen“, teilte der CSD-Vorstand weiter mit und betonte: „Eine Zensur findet bei uns nicht statt!“ Dafür sei die KREISGalerie ein symbolträchtiger Ort. Sie liege direkt an der Straße der Menschenrechte. „Kunstfreiheit und Religionsfreiheit dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden.“

Ein Begleitprogramm werde die Aspekte der entstandenen Debatte aufnehmen, hieß es außerdem: „Wie passen queere Vielfalt, Sexualität, Glaube und Kunst zueinander?“ Der Kulturpfarrer der Gemeinde, Thomas Zeitler, werde mit seinem Blick auf die Ausstellung weiter am Begleitprogramm mitwirken. Unmittelbar in der Nähe der KREISGalerie, am Kornmarkt, soll am 6. August das Finale der Prideweeks gefeiert werden.

Hintergrund: Heftiger Kritik an Ausstellung in Kirche

Die Ausstellung war am 21. Juli als Programmbestandteil der „Pride Weeks“ des Christopher Street Days (CSD) Nürnberg eröffnet worden – nach massiver Kritik und Anfeindungen wurde sie am Montag darauf zunächst vorübergehend geschlossen. Seit dem Wochenende wurde nach einem neuen Standort gesucht.

Die gezeigten Bilder setzen sich mit Religion, Sexualität, Liebe und Tod auseinander und zeigen provokante, teils explizite homoerotische und sexuelle Handlungen. Einige der Bilder befanden sich hinter einem Vorhang mit dem Hinweis, dass sie nur für Erwachsene geeignet sind. Der Kirchenvorstand beschloss vergangene Woche, die Schau nicht mehr zu öffnen.