Die Evangelische Kirche im Rheinland hat sich entsetzt über „die katastrophale humanitäre Lage in Gaza“ geäußert. „Es braucht ein Ende der Gewalt, der Zerstörungen und Vertreibungen“, schreibt Präses Thorsten Latzel in einem am Freitag in Düsseldorf veröffentlichten Brief an die Pfarrerinnen, Pfarrer und Gemeinden der rheinischen Kirche. „Leidtragende sind immer die Menschen.“
Die Landeskirche verurteilt in dem Schreiben die Blockade von Hilfslieferungen und unterstützt Forderungen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und anderer Kirchen, dass schnell und ausreichend Nahrung, sauberes Trinkwasser und medizinische Hilfsgüter zu den notleidenden Menschen gelangen müssten. Das humanitäre Völkerrecht müsse „von beiden Seiten eingehalten werden“, heißt es weiter. Gefordert werden eine Zweistaatenlösung, eine Beendigung des Siedlungsbaus und konkrete Bemühungen um ein Ende der Besatzung.
Nach Angaben des Welternährungsprogramms leidet die gesamte Bevölkerung Gazas, rund zwei Millionen Menschen, unter akutem Hunger. Israel blockiert seit Wochen die Lieferung von humanitärer Hilfe in größerem Umfang, unter anderem wegen des Vorwurfs, die Hamas instrumentalisiere diese für ihre Zwecke. Die UN weisen die Vorwürfe zurück. Der jüngste Nahost-Krieg hatte mit dem Terrorangriff der palästinensischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 begonnen.