Regionalbischöfin freut sich auf „viele neue Menschen“

Am 1. Januar ist es soweit: Petra Bahr beginnt ihre Arbeit als neue Regionalbischöfin Hannovers. In ihrer neuen Position will sie die „Tatkraft von Christen“ unterstützen.

Die neue Regionalbischöfin Petra Bahr (Archivbild)
Die neue Regionalbischöfin Petra Bahr (Archivbild)Stephan Wallocha / epd

Hannover/Berlin. Hannovers neue Regionalbischöfin Petra Bahr nimmt am 1. Januar ihren Dienst auf. Die evangelische Theologin ist Nachfolgerin von Landessuperintendentin Ingrid Spieckermann, die im Sommer in den Ruhestand gegangen war. Die 50-jährige Bahr war bislang Leiterin der Hauptabteilung Politik und Beratung der Konrad-Adenauer-Stiftung in Berlin und davor Kulturbeauftragte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister wird Bahr in einem Festgottesdienst am 22. Januar in der Neustädter Hof- und Stadtkirche in ihr neues Amt einführen. Zum evangelisch-lutherischen Sprengel Hannover gehören rund 550.000 Gemeindemitglieder in der Region Hannover sowie Teilen der Landkreise Schaumburg und Nienburg.

Als Kulturbeauftragte bei der EKD

Bahr sagte dem epd, sie freue sich vor allem auf die vielen neuen Menschen: "In der politischen Stiftung habe ich einmal mehr gelernt, wie sehr unser Land und diese Welt in Zeiten tiefer Verunsicherung auf die Zuversicht, die Tatkraft und die Auskunftsfähigkeit von Christinnen und Christen angewiesen sind. Dazu will ich einen Beitrag leisten."
Petra Bahr wurde im nordrhein-westfälischen Lüdenscheid geboren. Nach einer journalistischen Ausbildung studierte sie von 1989 bis 1996 evangelische Theologie und Philosophie in Münster, Bochum, Wuppertal und Jerusalem. Nach einer Tätigkeit in einer Unternehmensberatung war Bahr bis 2005 Referentin für Theologie, Recht und Politik an der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft in Heidelberg. 2006 wurde sie die erste EKD-Kulturbeauftragte, bevor sie 2014 zur Adenauer-Stiftung wechselte. An der Universität Basel promovierte sie über Immanuel Kant, an der Universität Frankfurt am Main lehrte sie Religionsphilosophie und Ethik. 2011 bewarb sie sich um das Amt der Hamburger Bischöfin, verlor aber im vierten Wahlgang gegen Kirsten Fehrs.

Auf zehn Jahre gewählt

Die Theologin hat außerdem mehrere Bücher verfasst. Sie schreibt für überregionale Zeitungen, hat eine wöchentliche Kolumne in der "Zeit"-Beilage "Christ und Welt" und ist für mehrere Rundfunksender tätig. Sie ist mit dem Göttinger Jura-Professor Hans Michael Heinig verheiratet, der das Kirchenrechtliche Institut der EKD leitet und an der Georg-August-Universität lehrt.
Nach der Verfassung der hannoverschen Landeskirche wird eine Landessuperintendentin vom Kirchensenat auf zehn Jahre gewählt. Künftig sind damit zwei der insgesamt sechs Landessuperintendenten Frauen. In ihrem jeweiligen Sprengel vertreten sie den Landesbischof – deshalb werden sie auch Regionalbischöfe genannt. Sie ordinieren Pastorinnen und Pastoren, weihen Kirchen ein und visitieren Kirchenkreise. Außerdem repräsentieren sie die Landeskirche auch im öffentlichen Leben ihres Sprengels. (epd)