Reden statt streiten – evangelische Kirche startet Initiative

Die Polarisierung in der Gesellschaft nimmt zu. Mit einer neuen Initiative will die evangelische Kirche deshalb Menschen mit unterschiedlichen politischen Meinungen zusammenbringen. Und nennt Orte, wo das schon gelingt.

Im Wahljahr wollen die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) und die Diakonie Menschen mit unterschiedlichen Meinungen zusammenbringen. Sie starten deshalb eine Initiative unter dem Motto #VerständigungsOrte, wie sie am Montag in Hannover mitteilten. Kirchengemeinden, diakonische Einrichtungen und andere kirchliche Institutionen seien eingeladen, Verständigungsorte anzubieten. Dafür biete die Initiative Tipps, Praxisbeispiele, Materialien und eine Online-Seminar-Reihe.

“Das Ergebnis der Europawahl zeigt erneut, wie groß die Polarisierungen in unserer Gesellschaft inzwischen geworden sind”, erklärte die kommissarische EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs. “Bloße Appelle reichen nicht – wir müssen miteinander reden.”

Als bereits bestehende Praxisbeispiele nannten EKD und Diakonie die Reihe, “Tischgespräch” in Hannover, die zum Austausch auf Augenhöhe einlädt, und das “Sachsensofa”, bei dem Bürger in ländlichen Regionen mit Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft ins Gespräch kommen. Beim Projekt “Bubble Crasher” in Sachsen-Anhalt und Thüringen redeten Jugendliche mit gegensätzlichen politischen Überzeugungen miteinander, die einander sonst eher aus dem Weg gehen.