Ramadan: Warum Muslime fasten

Einen Monat lang dürfen Gläubige tagsüber nichts essen und trinken. Der Fastenmonat gilt auch als Zeitraum für Nächstenliebe und gute Taten.

Gebete gehören für Muslime zum Fastenmonat Ramadan dazu
Gebete gehören für Muslime zum Fastenmonat Ramadan dazuepd-bild / Rolf Zöllner

Der islamische Fastenmonat heißt Ramadan. Für Muslime ist das Fasten, das jeweils im neunten Monat des islamischen Mondjahres stattfindet, eine der fünf Säulen ihrer Religion neben dem Pilgern nach Mekka, den täglichen Gebetszeiten, dem Glaubensbekenntnis zu Allah als einzigem Gott und dem Almosengeben. Auf das Ende des Ramadan folgt das dreitägige Fest des Fastenbrechens, arabisch ‚Id al Fitr. In diesem Jahr beginnt der Ramadan am Abend des 22. März und endet am Abend des 21. April.

Das Fasten soll verdeutlichen, dass die Hingabe an Gott einen höheren Wert hat als die menschlichen Bedürfnisse. Der Ramadan ist auch der Monat der Nächstenliebe und der guten Taten. Der Anfang des Fastenmonats hängt vom Zeitpunkt des Erscheinens der Neumondsichel ab. Die großen islamischen Verbände in Deutschland haben sich auf einen gemeinsamen Zeitrahmen verständigt.

Ramadan auf Koran begründet

Der Ramadan erinnert nach islamischer Tradition an die Offenbarung des Koran durch den Erzengel Gabriel an den Propheten Mohammed. Daran wird in der sogenannten „Nacht der Bestimmung“ meist am 27. Ramadan gedacht.

Zwischen dem Beginn der Morgendämmerung und dem Sonnenuntergang ist Muslimen während des Fastenmonats das Essen, Trinken, Rauchen und Geschlechtsverkehr untersagt. Mit dem Iftar, dem gemeinsamen Abendessen, wird das Fasten täglich beendet. Häufig treffen sich die Gläubigen an den Abenden auch zum gemeinsamen Gebet oder rezitieren zu Hause Suren des Koran. Ausgeschlossen von der Fastenpflicht sind nur Reisende, Schwangere, stillende Mütter, Kinder, Kranke und Alte. An den Ramadan schließt sich das Fest des Fastenbrechens an, das äußerlich dem christlichen Weihnachtsfest ähnelt.

Das religiös motivierte Fasten ist nicht nur ein muslimisches Phänomen. So begehen Christen eine 40-tägige Fastenzeit vor Ostern. Die Angehörigen der Ostkirchen befolgen vier Fastenzeiten im Kirchenjahr. Auch im Buddhismus gibt es eine Fastentradition.