Deutsche Bischöfe: Nächstenliebe für ausnahmslos alle Menschen

Die Bischöfe in Deutschland haben mehr Unterstützung für alle bedürftigen Menschen angemahnt – unabhängig von Herkunft, Hautfarbe oder sozialem Status. Christliche Nächstenliebe dürfe sich ausschließlich danach richten, wie bedürftig ein Mensch sei „und nicht daran, wie nah uns bestimmte oder vermeintliche Eigenschaften oder Zuschreibungen des Nächsten sind“, sagte der Freiburger Erzbischof Stephan Burger am Freitag. Der Erzbischof äußerte sich anlässlich des Welttags der Armen am Sonntag.

„Wenn jeder an sich selbst denkt, ist eben nicht an alle gedacht“, mahnte Burger. Gleichzeitig dankte er denjenigen, die sich in Deutschland und weltweit für Menschen in Armut einsetzen. Sie leisteten einen wertvoller Dienst für die Armen und für die Gesellschaft. Der Zusammenhalt hänge „im besonderen Maß vom Engagement ihrer Mitglieder für die Schwachen und Geplagten ab“, so Burger.

Der Erzbischof, der in der Bischofskonferenz Vorsitzender der Kommission für karitative Fragen ist, verweist auf die Worte von Papst Franziskus. Der Papst nimmt besonders Kinder und Jugendliche in den Blick. Gerade in Kriegen seien sie es, „die einer unbeschwerten Gegenwart und einer würdigen Zukunft beraubt sind“. Verbunden mit dem Gebet für die Armen sei deshalb auch ein Gebet für den Frieden in den vielen Regionen, in denen Gewalt und Krieg herrschen.

Die katholische Kirche begeht den Welttag der Armen seit 2017 am vorletzten Sonntag des Kirchenjahres zwei Wochen vor dem ersten Advent. Papst Franziskus führte ihn zum Ende des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit 2016 ein. In diesem Jahr steht er unter dem Bibelwort „Wende dein Gesicht von keinem Armen ab“.