Radschnellwege: Jetzt sind Kommunen, Kreise und Länder am Zug

Die Metropolregion Hamburg schließt das von ihr angestoßene und seit 2018 mit rund 1,6 Millionen Euro geförderte Projekt Radschnellnetz ab. Für die Umsetzung seien jetzt die Kommunen, Kreise und Länder am Zug, teilte die Metropolregion am Montag mit. Konzipiert worden sei ein regionales Radschnellnetz von rund 300 Kilometern Länge, das sich an eine halbe Million Pendlerinnen und Pendler pro Tag in vier Bundesländern richte.

Geplant sind laut Metropolregion Schnellwege nach Hamburg von Elmshorn, Bad Bramstedt, Ahrensburg und Geesthacht in Schleswig-Holstein sowie von Lüneburg, Tostedt und Stade in Niedersachsen. Innerhalb Schleswig-Holsteins soll ein Schnellweg von Bad Schwartau über Lübeck nach Groß Grönau führen. Ein für Mecklenburg-Vorpommern konzipierter Schnellweg verbinde Wismar mit Schwerin. Hinzu kämen rund 20 Kilometer zusätzlich geplante Strecken innerhalb Hamburgs. Seit Herbst 2023 heißen alle Wege im Radschnellnetz einheitlich Radroute Plus.

In Hamburg sind die ersten Abschnitte den Angaben nach bereits gebaut. Lübeck werde als erste Kommune in Schleswig-Holstein in die bauliche Umsetzung starten. Die in der Machbarkeitsstudie für MV untersuchte Vorzugstrasse Wismar – Schwerin habe Potenzial für Radverkehr im Alltags- und touristischen Verkehr. Auch wenn der vordringliche Bedarf zur Umsetzung dieser Trasse derzeit nicht vorhanden sei, könnten die Erkenntnisse bei den weiteren Planungen vor Ort Berücksichtigung finden, hieß es.

Die Federführung für das Gesamtprojekt lag beim Kreis Pinneberg, die Koordination erfolgte durch die Geschäftsstelle der Metropolregion Hamburg. In einer Potenzialanalyse seien zunächst 33 Korridore untersucht und später neun für eine vertiefte Betrachtung identifiziert worden. Im Anschluss seien in Machbarkeitsstudien Vorzugsvarianten für Strecken ausgearbeitet worden. Zehn Planungsbüros aus dem In- und Ausland seien daran beteiligt gewesen. Eine im Sommer erscheinende Kosten-Nutzen-Analyse lasse auf eine sehr gute Bilanz auf allen untersuchten Strecken schließen, hieß es. Die Ergebnisse bildeten die Grundlage für die Beantragung von Bundesfördermitteln.