Politik und Kirchen würdigen gestorbenen CDU-Politiker Töpfer

Die Union hat in Berlin von Klaus Töpfer Abschied genommen. Der frühere Umweltminister habe die Bewahrung der Schöpfung früh zu seinem Lebensthema gemacht, sagte CDU-Chef Merz bei der Trauerfeier.

Mit einer Totenmesse haben Politik und Kirchen in Berlin den früheren Bundesumweltminister Klaus Töpfer gewürdigt. CDU-Chef Friedrich Merz nannte den gestorbenen CDU-Politiker einen “Vordenker der nachhaltigen Entwicklung”. Die Bewahrung der Schöpfung sei früh zu Töpfers Lebensthema geworden, er habe dabei stets die Hoffnung auf eine bessere Welt bewahrt, sagte Merz am Donnerstag bei einem Requiem der Unionsfraktion. Töpfer war am 8. Juni im Alter von 85 Jahren gestorben und am Samstag in seiner Heimat Höxter (Nordrhein-Westfalen) beigesetzt worden.

Der Leiter des Katholischen Büros in Berlin, Prälat Karl Jüsten, nannte den gestorbenen CDU-Politiker einen “Weltbürger”, der in Sachen Umwelt- und Klimaschutz ein Vorreiter gewesen sei. “Klaus Töpfer erkannte früher als andere und klarer als viele heute, dass die Bedrohung unserer Schöpfung die Schicksalsfrage der Welt und der Menschheit ist”, sagte Jüsten.

Zu dem Gottesdienst kamen auch Vizekanzler Robert Habeck (Grüne), die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), der frühere Bundespräsident Horst Köhler sowie weitere hochrangige Vertreter aus Politik und Gesellschaft.

Töpfer wurde am 29. Juli 1938 in Schlesien geboren und wuchs nach der Flucht im ostwestfälischen Höxter auf. Von 1985 bis 1987 war Töpfer Umweltminister in Rheinland-Pfalz, 1987 trat er als Bundesumweltminister in die Regierung Helmut Kohl (CDU) ein. Als Vertreter Deutschlands trug er wesentlich zum Erfolg der UN-Umweltkonferenz in Rio de Janeiro 1992 bei, auf der erstmalig das Nachhaltigkeitsprinzip verankert wurde.

Ab 1994 war Töpfer vier Jahre Bundesbauminister und bereitete damit den Umzug der Bundesregierung von Bonn nach Berlin vor. 1998 ging er nach Kenia, wo er bis 2006 Exekutivdirektor des UN-Umweltprogramms in Nairobi wurde. Auch danach engagierte er sich weiter, etwa als er 2011 zusammen mit dem Physiker Matthias Kleiner den Vorsitz der Ethikkommission für sichere Energieversorgung der Bundesregierung übernahm. Immer wieder wurde Töpfer auch als Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten ins Spiel gebracht.